Blum investiert in China 11 Millionen

Markt / 22.10.2014 • 21:19 Uhr
227 Mitarbeiter beschäftigt Blum in China. Produziert wird in der Volksrepublik aber nicht.
227 Mitarbeiter beschäftigt Blum in China. Produziert wird in der Volksrepublik aber nicht.

Geschäft wächst weiter, neues Zentrallager ist geplant. Ärger mit Plagiaten

Schanghai. Blum Beschläge wächst im Reich der Mitte rasant. 2002 ist das Höchster Unternehmen in den Markt eingetreten, erst im Jahr 2008 wurde die Zentrale in Schanghai eröffnet. Und schon jetzt platzt die Zentrale aus allen Nähten. Derzeit behilft man sich mit einem angemieteten Lager, doch wie Philipp Blum und China-Geschäftsführer Maarten de Vries vor der österreichischen Wirtschaftsdelegation, die zurzeit die Volksrepublik China besucht, ausführten, steht ein Neubau an, um das steigende Geschäft auch bewältigen zu können.

Kampf mit Plagiaten

Elf Millionen Euro werden in das neue Zentrallager mit einer Fläche von 29.000 Quadratmetern investiert. „Damit müssten wir längerfristig auskommen“, so de Vries. „Obwohl, das haben wir uns 2008 auch gedacht. Produziert wird in China nicht, denn es brächte keine Kostenvorteile gegenüber der Produktion in Österreich. Blum ist Qualitätsführer in China, das Image der Produkte ist so hoch, dass die Firma mit großen Plagiatsproblemen kämpft. Unzählige Fälschungen sind auf dem Markt. Alleine auf der größten Internetplattform Chinas Alibaba unter „alibaba.cn“ gibt es 28.500 Treffer, wenn man den Namen Blum eingibt, unter „alibaba.com“ sind es sogar 400.000 Treffer. „Und keines der Produkte ist von uns“, so Blum. Einerseits zeige das den hohen Stellenwert der Marke, andererseits sei das aber ein großer Schaden für das Unternehmen, schildert er Vizekanzler Reinhold Mitterlehner das Problem. „Wir brauchen Rechtssicherheit“, so Blum.

Verkauf nur über Blum

Händler können Blum-Produkte nämlich nicht verkaufen, weil das Blum selbst macht. Die Höchster unterhalten acht Büros und acht Lager, „weil unsere Produkte auch die richtige Erklärung und Betreuung brauchen“, schildert de Vries die Strategie. Denn wenn die Produkte nicht richtig eingebaut werden, ist die Marke beschädigt. Auch der Vertrieb folgt dem lokalen Markt: Weil die Küchen nicht fertig montiert werden, liefert Blum die Produkte in Paketen. „In China werden Küchen wie bei Ikea ausgeliefert“, so de Vries.

227 Mitarbeiter sind derzeit beschäftigt, um die Kunden – nämlich Tischler und Endkunden sowie die Industrie – zu beraten, am Telefon, vor Ort. Mit der Erweiterung werde es wohl auch eine Aufstockung des Personals geben, konkrete Zahlen konnte Philipp Blum dazu aber nicht nennen. Genauso wenig wie den Umsatz. Nur so viel: Bei den Scharnieren liefert Blum rund ein Drittel des gesamten chinesischen Marktes.

Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner mit Philipp Blum.
Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner mit Philipp Blum.
Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner mit Philipp Blum.
Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner mit Philipp Blum.
227 Mitarbeiter beschäftigt Blum in China. Produziert wird in der Volksrepublik aber nicht.
227 Mitarbeiter beschäftigt Blum in China. Produziert wird in der Volksrepublik aber nicht.

Blum-Facts

Mitarbeiter China: 227

Niederlassungen in China: acht Büros, acht Lager

Produktion: in Vorarlberg

Lieferdauer nach China: rund zehn Wochen

Neubau: Lagerhalle mit 29.000 m2, Investition rund 11 Mill. Euro