“Ländle-Card” kommt diesen Winter

Schwarzach. Die Diskussionen darüber, ob es eine vorarlbergweite Skikarte geben soll oder nicht, dauern seit mehreren Jahren an. Einmal waren es die Preisunterschiede, ein anderes mal die fehlenden technischen Voraussetzungen, die dagegen sprachen. Dabei schafften es die Bundesländer Tirol und Salzburg schon vor Jahren, dieses „Problem“ zu lösen.

Seitens der Vorarlberger Fachgruppe der Seilbahnen wurden die Diskussionen darüber aber gestoppt, weil man keine Nachfrage sah. Und das obwohl die meisten Seilbahner im Gespräch mit den VN Gesprächsbereitschaft signalisierten. Der Bedarf sei durch die bestehenden Verbünde gedeckt, sagte die Fachgruppe. Und sowieso reagiere man nicht auf politischen Druck. Und noch im September dieses Jahres hieß es, die Geschäftsführer der Skigebiete konnten sich nicht auf eine gemeinsame Skikarte einigen.

Nun wagten aber doch einige Skigebiete einen Vorstoß in diese Richtung. Die erste „Ländle-Card“ mit 30 Skigebieten wird es bereits ab dieser Wintersaison geben. Zu den Partnern der Skikarte gehören Skigebiete der Regionen Bregenzerwald, Brandnertal, Großes Walsertal, Klostertal – Sonnenkopf, Laterns, Montafon und Rheintal. Der Preis wird bei 565 Euro für einen Erwachsenen liegen.

Warth und Lech nicht dabei

Nicht dabei bislang sind unter anderem Skigebiete wie Lech, Warth und der Diedamskopf. An der Anzahl der Partner könne sich allerdings noch diese Saison etwas ändern. „Wir freuen uns natürlich über jedes weitere Skigebiet Vorarlbergs, das sich der Ländle-Card anschließt. Wenn nicht jetzt, dann vielleicht in der Wintersaison 2015/16“, sagt Markus Comploj, Sprecher der Ländle-Card im VN-Gespräch. Dass es nun nach jahrelanger Diskussion endlich klappe mit der Ländle-Card, liege auch daran, dass es nun einige neue Köpfe bei den Skiliften gebe. Unter dem Motto „Steter Tropfen höhlt den Stein“ habe man intensiv Gespräche geführt. Hinter Comploj liegen jedenfalls stressige Tage. Tagelang wurde verhandelt, bis zur gestrigen „Deadline“ um 12.00 Uhr.

Preisunterschiede zu groß

Lange Zeit saß auch der Ski Arlberg Pool West mit am Verhandlungstisch. Schlussendlich „war aber der Preisunterschied zu groß, um ein gemeinsames Produkt zu kreieren“, sagt Klaus Huber, Geschäftsstellenleiter des Ski Arlberg Pool West. Aber was noch nicht ist, kann ja noch werden. Die Türe ist nicht für immer geschlossen, wie Huber signalisiert: „Wir bleiben gesprächsbereit. Denn zu einer richtigen Vorarlberg-Skikarte müsste ja auch der Arlberg zählen.“

Bei Montafon Tourismus begrüßt man indes den Durchbruch bei der „Ländle- Card“. Damit werde ein langjähriger Wunsch der skibegeisterten Bevölkerung, die nun die Vielfalt der Vorarlberger Wintersport-Destinationen mit einer Saisonkarte erleben kann, erfüllt“, zeigt sich Montafon-Tourismus-Geschäftsführer Manuel Bitschnau zufrieden.

„Kann Jahre dauern“

Wie viele der Skikarten heuer verkauft werden, darüber wagt Markus Comploj noch keine Prognose. „Die Erfahrungen in anderen Bundesländern zeigen, dass es bis zu drei Jahre dauern kann, bis eine neue Skikarte so richtig Fahrt aufnimmt“, zeigt er sich aber dennoch optimistisch. Wer jetzt bereits beispielsweise eine Montafon-Card oder eine Skikarte eines einzelnen Partner-Skigebietes gekauft hat, könne diese in eine „Ländle-Card“ umtauschen. Und auch die Mitglieder beim 3-Täler-Pass würden sich da kulant zeigen, wenn jemand wechseln möchte, sagt Comploj.