Deutsche Bank liegt in roten Zahlen

Markt / 29.10.2014 • 19:52 Uhr

Rechtsstreitigkeiten machen der Deutschen Bank zu schaffen.

Frankfurt. Die Liste der Rechtsstreitigkeiten bei der Deutschen Bank ist lang, eine Ende nicht abzusehen. Um die Probleme in den Griff zu bekommen, baut das größte deutsche Geldhaus seinen Vorstand kräftig um. Nach erneuten roten Zahlen holt sich die Deutsche Bank einen neuen Finanzchef vom Erzrivalen Goldman Sachs. Marcus Schenck war erst vor einem Jahr zu der Investmentbank gewechselt und zuvor langjähriger Finanzvorstand beim Energieriesen Eon. Zugleich wird die Führungsriege von Deutschlands größtem Geldhaus umgebaut. Die zahlreichen juristischen Risiken drückten den Branchenprimus im dritten Quartal mit einem Fehlbetrag von 92 Millionen Euro in die roten Zahlen, wie die Bank am Mittwoch in Frankfurt mitteilte. Vor einem Jahr standen noch 51 Millionen Euro Überschuss. Es ist der dritte Quartalsverlust in der seit zweieinhalb Jahren dauernden Amtszeit der Doppelspitze Jürgen Fitschen und Anshu Jain. Da ein Großteil steuerlich nicht abzugsfähig ist, fiel die Steuerbelastung verglichen mit dem Vorjahr drastisch höher aus. Das Vorsteuerergebnis von 18 Millionen Euro von vor einem Jahr stieg indes auf 266 Millionen Euro. Dabei profitierte die Bank auch von einem wieder stärkeren Investmentbanking.

Für die Rechtsrisiken werden nunmehr rund drei Milliarden Euro zurückgestellt, 894 Millionen mehr als zuvor, wie bereits am Freitag bekannt gegeben worden war. Jain räumte am Mittwoch in einer Telefonkonferenz ein, dass die Bank die Herausforderungen mit ihren Altlasten unterschätzt habe. Deshalb soll es nun mit Christian Sewing einen neuen Rechtsvorstand extra für diesen Bereich geben.