In immer mehr Märkten daheim

Markt / 29.10.2014 • 22:17 Uhr
Gunz-Verkauf in der Mongolei. Nach der Containerentladung wird die Ware im Lager direkt an die Bevölkerung verkauft.  Fotos: Gunz  
Gunz-Verkauf in der Mongolei. Nach der Containerentladung wird die Ware im Lager direkt an die Bevölkerung verkauft. Fotos: Gunz  

Gunz treibt Internationalisierung weiter voran. Neu sind Exoten wie La Réunion oder Aruba.

Mäder. (VN-reh) Wenn jemand Importeur in einem kleinen Land ist und Markenprodukte haben will, hat er zwei Möglichkeiten: Entweder er muss für jedes gewünschte Produkt die Menge von einem Container kaufen oder er bestellt bei Gunz. Dort – und das ist die innovative Idee, die das Unternehmen aus Mäder auf die Erfolgsspur brachte – kann er einen Container beliebig mit verschiedenen Produkten mischen. Nimmt also beispielsweise fünf Kisten Wein, 20 Karton Kekse, eine Palette Nudeln und eine Palette Kaffee. Insgesamt sind es mittlerweile über 1000 verschiedene Produkte von Süßwaren bis hin zu Getränken, aus denen die Kunden wählen können, und die alle unter Eigenmarken verkauft werden.
Heute wird in 90 Länder der Welt exportiert. Der Hauptmarkt bleibt Deutschland, aber es sind auch viele exotische Länder, die beliefert werden. Heuer sind zum Beispiel Äthiopien, La Ré­union, Aruba und Gabun neu dazugekommen. „Diese Länder lechzen nach Marken aus Europa. Aber die großen Marken können sie logistisch nicht abbilden“, erklärt Geschäftsführer Werner Gunz im VN-Gespräch. Denn die meisten bräuchten nur geringe Mengen und nicht einen ganzen Container voll mit dem gleichen Produkt. Genau da kommt Gunz ins Spiel. Auch beim Preis. Denn das Sortiment entspreche der Kaufkraft der Menschen vor Ort. Die großen Umsatzbringer seien diese Länder zwar nicht, jedoch sei der Markenauftritt einzigartig, „wie von keiner anderen Marke in Europa“.

In Marketing investiere man indes nicht. Man lasse lieber die Produkte sprechen. Wie das funktioniert, erklärt Gunz so: Man sei beispielsweise auf Mallorca stark vertreten. Da dort viele Deutsche Urlaub machen und die Ware sehen, führe das zu einem positiven Image. Und bei den exotischen Ländern seien es oft die Länder selbst, die auf Gunz zukommen.

Neu seit dem vergangenen Jahr ist der eigene Shop in New York. In den USA befinde man sich generell aber noch in der Findungsphase. Es sei ein schwieriger Markt, aber mit riesenpotenzial, sagt Werner Gunz. „Aktuell sind wir am Ausloten und müssen natürlich auch auf die Gegebenheiten dort Rücksicht nehmen.“

Erfolg geht weiter

Beim Umsatz soll auch heuer die Erfolgsgeschichte weitergeschrieben werden. Waren es 2013 104 Millionen Euro und eine Steigerung von über 17 Prozent, soll heuer
die 110-Millionen-Euro-Marke überschritten werden. Damit ist das Unternehmen in den letzten 18 Jahren 15 Mal zweistellig gewachsen. Das macht aber nicht nur stolz, sondern auch demütig. „Wir sind da extrem verwöhnt und wissen, dass es keine Selbstverständlichkeit ist“, bekennt der Geschäftsführer.

Unser Sortiment entspricht der Kaufkraft der Menschen.

Werner Gunz
Ein Lkw in Algerien. Piacelli ist die Marke für italienische Produkte.
Ein Lkw in Algerien. Piacelli ist die Marke für italienische Produkte.

Fakten

Gunz Warenhandels GmbH

» gegründet 1986

» Sitz in Mäder, Logistikzentrum in Magdeburg
» 25 Eigenmarken mit rund 1000 Artikeln
» Export in 90 Länder weltweit; neu seit heuer u. a. Äthiopien, La Reunion, Aruba
» 180 Mitarbeiter
» Umsatz 2013: 104,2 Mill. Euro (+17,7 %)