Die Anleger immer noch zu zuversichtlich

schwarzach. Fast schon wieder vergessen scheinen die Kurseinbrüche von Anfang September bis Mitte Oktober an den weltweiten Finanzmärkten. Ein paar verhalten positive Konjunkturdaten sowie eine erneute Lockerung der Geldpolitik von Seiten der japanischen Notenbank haben gereicht, um die Aktienkurse wieder nach oben zu treiben. Da nun mit den Monaten November und Dezember historisch betrachtet zwei sehr gute Börsenmonate vor der Türe stehen, werden viele Anleger bereits wieder euphorisch und erwarten nun die bekannte Jahresendrally. Wirft man allerdings einen Blick auf die aktuelle Stimmungslage der Börsianer, so steht hinter einer solchen Rally doch ein großes Fragezeichen. Nach einer jüngsten Umfrage unter amerikanischen Investoren sind derzeit knapp 50 Prozent aller Investoren der Meinung, dass die Aktienkurse über die kommenden sechs Monate steigen werden. Dieser Wert liegt deutlich über dem langfristigen Durchschnitt und dies bereits zum elften Mal in den letzten zwölf Wochen. Gleichzeitig liegt der Anteil von Pessimisten im gefährlich niedrigen Bereich. In der Vergangenheit waren solch positive Marktstimmungen über die kommenden Monate stets von unterdurchschnittlichen Kursentwicklungen geprägt. Grund dafür ist, dass es nur noch wenige pessimistische „Bären“ gibt, welche in das optimistische „Bullenlager“ übersiedeln können und durch Käufe die Rally bis Jahresende weiter anheizen. Angesichts dieses übertriebenen Optimismus am Markt sollten Anleger ihre Ertragserwartungen für die letzten Börsenwochen des turbulenten Börsenjahrs 2014 nicht all zu hoch ansetzen.