Aktienmarkt: Ist Japan für Überraschung gut?

schwarzach. Die Bank of America hat Fondsmanager befragt, welchem Aktienmarkt sie nächstes Jahr am ehesten eine positive Überraschung zutrauen, und die Antwort lautete „Japan“. Man sieht für den Nikkei das meiste Aufwärtspotenzial, denn japanische Aktien seien derzeit stark unterbewertet. Auch die Erwartungen für die Gewinndynamik sind überaus positiv. Die Geldpolitik der Bank of Japan bleibt expansiv, ja wurde zuletzt nochmals ausgeweitet.
Außerdem hat der Pensionsfonds der japanischen Regierung angekündigt, seine Aktienquote anheben zu wollen. All das soll dem Nikkei neues Leben einhauchen, bzw. hat in den letzten Wochen bereits zu einer deutlichen Belebung der Kurse geführt. Nachdem der Nikkei 2013 eine äußerst starke Performance zeigen konnte, hat er heuer nämlich ein eher durchwachsenes Jahr hinter sich.
Aber auch politisch ist das Land im Gespräch. So wurden diese Woche vorgezogene Neuwahlen für Dezember angekündigt, und eine geplante weitere Mehrwertsteueranhebung vorerst verschoben. Die jüngsten Wachstumszahlen haben nämlich herb enttäuscht, und Premier Abe will sich bei den Wahlen offenbar die nötige Rückendeckung für unpopuläre Reformen holen. Kurzfristig profitiert das Land eher vom schwachen Yen, der den für Japan so wichtigen Export ankurbelt.

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Mag. Monika Rosen,
Chefanalystin, Bank Austria Private Banking