Wie wirklich Neues entsteht
Will Europa im globalen Wettbewerb nicht den Anschluss verlieren, müssen Innovationen für den notwendigen Schub sorgen. Jedoch läuft der Innovationsmotor nur mit halber Kraft, da viele Unternehmen ein zu eng gefasstes Verständnis davon haben, wie wirklich Neues entsteht. Für ein wirkungsvolles Tuning des Innovationsmotors muss an drei Schrauben gedreht werden:
Vom Produkt zum Geschäftsmodell: Unternehmenslenker dürfen nicht nur über neue Produkte nachdenken, sondern müssen auch die Logik weiterentwickeln, mit der ihre Firmen Geld verdienen. Für die Industrie kann das etwa die Ausweitung der Dienstleistungen bedeuten. Selbst wenn es sich dabei um einen Evergreen von „Business Model Innovation“ handelt, ist das Ende der Fahnenstange noch lange nicht erreicht: Bei einem unserer Kunden liegt der Serviceanteil am Umsatz bei rund zehn Prozent. Vergleichbare Firmen lukrieren jedoch bis zu einem Drittel ihres Umsatzes aus Dienstleistungen. Im konkreten Fall liegt ein Potenzial im dreistelligen Millionenbereich brach!
Sich darauf zu verlassen, dass sich eine bahnbrechende Idee aus dem Zusammenspiel zwischen Vertrieb und Entwicklungsabteilung ergibt, reicht nicht aus. Vielmehr müssen Lieferanten und vor allem Kunden in die Innovationsarbeit einbezogen werden. Gerade das Involvieren sogenannter „Lead-User“ ist absolut wichtig.
Dass die beste Produktinnovation ohne Einbettung in das entsprechende „Ökosystem“ wertlos ist, musste Nokia beim Launch des ersten 3G-Handys leidvoll erfahren: Das Produkt funktionierte technisch, es fehlten aber sowohl die Bandbreiten als auch der relevante Content. Knapp zehn Jahre später sorgte Apple mit seinem iPhone für Furore. Das schicke Designobjekt war eingebettet in ein „Ökosystem“ weiterer Services („Apps“), die es Kunden ermöglichten, seinen vollen Nutzen zu erleben. Vielfach erfordern bahnbrechende Innovationen das konzertierte Zusammenspiel mehrerer Akteure.
Das Rückgrat der Industrie sind technologiegetriebene Nischenplayer, sie sind besonders gefordert, ihren Innovationsmotor couragiert zu frisieren. Wenn ihnen das gelingt, werden sie auch auf der Rennstrecke des globalen Wettbewerbs um die Spitzenplätze mitfahren können!
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Nischenplayer sind gefordert, ihren Innovationsmotor couragiert zu frisieren.
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Johannes Schneider ist Senior Manager bei Contrast Management-Consulting.
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