Kaufhäuser spielen keine Rolle mehr

Kleiner, urbaner und mit mehr Aufenthaltsqualität – Einkaufszentren vor neuen Herausforderungen.
Wien. (VN) Die Strategieberater von RegioPlan Consulting sind spezialisiert auf standortrelevante Themen rund um den Einzelhandel. Sie untersuchten die Veränderungen im Einkaufszentrum-Bereich in Deutschland. Trends, die sich auch in Österreich beobachten lassen.
Eine relativ hohe Verkaufsflächendichte sowie der Onlinetrend führen dazu, dass quer über den gesamten Einzelhandel betrachtet die Quadratmeterumsätze stagnieren oder sogar zurückgehen. Dies macht einige der Flächen überflüssig. Daraus ergibt sich, dass manche Center kleiner werden und dies wird insbesondere jene Zentren treffen, die keine klare Positionierung haben. Abgesehen davon werden die Center ihre Aufenthaltsqualität verbessern müssen. Während das Internet die größte Auswahl und den besten Preis bietet, werden im stationären Bereich soziale Interaktion, Emotion und Verführung erwartet.
Insbesondere innerstädtische Einkaufszentren werden an Bedeutung gewinnen, was in Vorarlberg für die Seestadt spricht. Waren bisher großflächige Elektro-, Möbel- oder Bekleidungshändler die wichtigsten Ankermieter in den Zentren, so wird sich das in Zukunft ändern. Eine größere Nutzungsvielfalt ist zu erwarten – neben Handel wird beispielsweise der Anteil an Gastronomie und Dienstleistungen steigen. Kaufhäuser spielen keine Rolle mehr. Die Zeit, in der vom Designer-Outfit bis zur Klobürste alles im klassischen Kaufhaus gekauft wurde, ist definitiv vorbei.