Europas Automarkt kriecht
Erholung verläuft auch im kommenden Jahr nur schleppend.
Brüssel. Die Erholung auf Europas Automarkt verliert an Kraft. Im November kamen EU-weit rund 950.000 Neuwagen auf die Straßen. Das war ein Plus von gut einem Prozent, wie der Herstellerverband Acea mitteilte. Zugleich war dies der niedrigste Zuwachs seit einem Jahr. Von Jänner bis November wurden europaweit fast sechs Prozent mehr Neuwagen zugelassen als im Vorjahreszeitraum. Damit steuert die Pkw-Nachfrage im Kriechgang das erste Wachstumsjahr seit vier Jahren an. „Ein echter Aufschwung sieht anders aus“, sagt Autoexperte Peter Fuß von der Beratungsfirma EY. Nach wie vor lägen die Neuzulassungen erheblich unter dem Niveau vor der Krise. Für das Gesamtjahr prognostiziert EY 12,5 Millionen Neuwagenverkäufe in der EU. Das wären zwar gut fünf Prozent mehr als 2013, aber 13 Prozent weniger als 2008, rechnete Fuß vor. Insgesamt würden in diesem Jahr 1,8 Millionen Autos weniger verkauft als im Vorkrisenjahr. „Der europäische Automarkt verlässt nur sehr langsam den Krisenmodus“, fasste Fuß zusammen.
Im vergangenen Monat kletterten die Neuzulassungen nur in drei der fünf größten EU-Staaten. Während der Absatz in Deutschland und Frankreich leicht schrumpfte, wuchs er in Großbritannien und Italien kräftig. In Spanien kamen sogar 17 Prozent mehr Neuwagen auf die Straßen, weil der Staat die Nachfrage mit einer Abwrackprämie ankurbelt. In Österreich gab es von Jänner bis November ein Minus von 4,1 Prozent auf 285.927 Einheiten.