Neue Geschäfte in den Ort statt auf die Wiese

Schwarzach. (VN-sca) Die Bregenzerwälder Händler wollen keine neuen Einkaufszentren auf der grünen Wiese, die Führung des Bregenzer Stadtmarketings fordert die Stärkung der Ortskerne und Innenstädte, Wirtschaftskammer-Präsident Manfred Rein und der Obmann der Sparte Handel in der Wirtschaftskammer, Gebhard Sagmeister, sehen keinen Bedarf und deshalb auch keinen Anlass für Ausnahmen in der Raumordnung.

Und nun mahnt auch der Vorstand der Regionalplanungsgemeinschaft Bodensee die Einhaltung der im Leitbild „Vision Rheintal“ festgeschriebenen Grundsätze ein, der neue Verkaufsflächen auf der grünen Wiese nicht mehr vorsieht. Bei aller Entschlossenheit der Bodensee-Bürgermeister, lassen sich diese aber noch ein Türchen offen. „Der Vorstand ist der Auffassung, dass die Frage der Ausweitung von Handelsflächen im Rheintal im Rahmen von „Vision Rheintal“ thematisiert und diskutiert werden soll“, heißt es im Brief an Landeshauptmann Markus Wallner. Der Regionalplanungsgemeinschaft gehören 17 Gemeinden an.

Bei der Sitzung, deren Ergebnis ein Beschluss und ein offener Brief an den Landeshauptmann ist, saßen zehn der Bürgermeister am Tisch, nur einer habe sich gegen die gemeinsame Forderung ausgesprochen und das schriftlich. Für den Fußacher Bürgermeister Ernst Blum ist auch die jetzige Situation nicht befriedigend und überhaupt sei dieser Aufruf überhaupt nicht verbindlich. Damit habe er recht, sagt der Vorsitzende der Regio, Markus Linhart, aber es sei ein starkes Zeichen, das die Region, in der über 97.000 Einwohner und damit ein Viertel der Vorarlberger Bevölkerung leben, damit setze.

Ausnahmen schwierig

Entzündet hat sich die Diskussion an den Erweiterungsplänen des Messeparks in Dornbirn, obwohl das größte Shopping-Center des Landes in keiner der Forderungen namentlich genannt wird. Und für eine Ausnahmegenehmigung, die vonnöten ist, um die Verkaufsfläche des Einkaufszentrums zu erweitern, wird es immer schwieriger.

Bereits heute bestehe ein derartig hohes Ungleichgewicht der Verkaufsflächenanteile zugunsten der Ortsrandlagen, dass neue dezentrale Flächenentwicklungen zu einer weiteren Schwächung der Versorgungsfunktion in den Ortskernen bzw. Innenstädten führen. Die Entwicklungsentscheidungen seien deshalb mit hoher Sensibilität vorzunehmen, fordern die Bürgermeister und pochen auf das Leitbild „Vision Rheintal“.

Eine weitere Ausweitung von Einkaufsflächen außerhalb der Stadt- und Ortszentren in peripheren Lagen stehe im krassen Widerspruch zu diesem Leitgedanken. Ihre Forderung ist klar: „Die Landesregierung wird aufgefordert, keine neuen großflächigen Verkaufsflächen-Widmungen außerhalb von Orts- und Stadtzentren zuzulassen bzw. bestehende Handelsflächen-Widmungen außerhalb der Stadt- und Ortszentren zu erweitern.“