Verflixtes siebtes Jahr

Weber
schwarzach. Die Erholung der Weltwirtschaft wird im Jahr 2015 in das siebente Jahr eintreten. Allerdings war das Jahr 2014 geprägt von Wachstumsenttäuschungen und fallenden Inflationserwartungen. Sollten sich diese Trends fortsetzen, kommt es zu einer „Scheidung“ vom seit 2009 bestehenden Erholungsszenario zugunsten des wichtigsten Bedrohungsszenarios: der Stagnation.
Die Märkte haben dieser Entwicklung Rechnung getragen. Denn die Renditen von kreditsicheren Anleihen sind in diesem Jahr kräftig gefallen und die Kurse entsprechend angestiegen. Viele wichtige Leitzinsen sind bereits bei quasi null Prozent angelangt. Das wird auf absehbare Zeit so bleiben. Mit einer wichtigen Ausnahme: Die USA befinden sich am Übergang von der Erholungs- in die Expansionsphase. Damit wird die US-amerikanische Zentralbank im Jahr 2015 voraussichtlich die Nullzinspolitik aufgeben und die Leitzinsen leicht anheben.
Schlussfolgerung
Die Erholung nach der „Großen Rezession“ 2008 / 2009 bleibt schwach und uneinheitlich. Die Wahrscheinlichkeit für das Bedrohungsszenario „Stagnation“ hat allerdings zugenommen. Das spricht dafür, dass die Kursanstiege im Trend niedriger als zwischen 2009 und 2014 und die Schwankungen (Volatilitäten) höher sein werden. Ein ausgewogenes Portfolio, also eine Mischung aus Aktien (positiv im Wachstumsszenario) und Anleihen (positiv im Stagnationsszenario) ist gefragter denn je.

Weber
guenther.weber
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Günther Weber,
Veranlagungsspezialist Sparkasse
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