Mietwohnungen bleiben begehrt und teuer

Markt / 07.01.2015 • 19:36 Uhr
Der Kauf einer Immobilie ist nicht für jeden erschwinglich. Mieten ist die Alternative, aber oftmals eine teure.  Symbolfoto: VN/Hartinger  
Der Kauf einer Immobilie ist nicht für jeden erschwinglich. Mieten ist die Alternative, aber oftmals eine teure. Symbolfoto: VN/Hartinger  

Steigende Mietpreise. Nachfrage nach hochpreisigen Immobilien ist verhalten.

Schwarzach. (VN-reh) Nicht jeder hat heutzutage die Möglichkeit, Wohneigentum zu erwerben. Mieten heißt die Alternative. Nur gibt es in Vorarlberg kaum mehr gut ausgestattete und gleichzeitig auch leistbare Mietwohnungen. Die Nachfrage nach Mietwohnungen ist sehr groß, sagt auch Reinhard Götze, Chef von RE/MAX Immowest mit zwei Immobilienbüros in Bregenz sowie weiteren Büros in Dornbirn und Götzis. Daraus würden auch steigende Mietpreise resultieren. Dieser Trend werde sich auch in den nächsten Jahren fortsetzen, insbesondere durch den Zuzug aus Deutschland.

Bei der Immobiliennachfrage in Vorarlberg erwarten sich die RE/MAX-Experten für heuer ein leichtes Ansteigen des Angebots an Häusern, Wohnungen und Grundstücken. Das drücke die Immobilienpreise über alle Kategorien um knapp minus zwei Prozent. Davon vor allem betroffen sind das obere und mittlere Preissegment, im unteren Preissegment soll es noch weiter bergauf gehen. Allerdings, und jetzt kommt der Haken, gibt es einen Unterschied zwischen Wohn- und Gewerbeimmobilien. Preise für Betriebsobjekte, Geschäftslokale und Büroflächen werden spürbar nachgeben müssen, während Einfamilienhäuser, Mietwohnungen und Eigentumswohnungen noch zulegen.

Kein Rekordjahr

Das vergangene Jahr 2014 schloss, so Götze, laut Grundbuch mit einem Plus von über 15 Prozent gegenüber 2013 bei den Immobilienverkäufen. Aber: „Die Anzahl der Immobilienverkäufe im Rekordjahr 2012 wurde nicht erreicht und der Markt ist generell ruhiger geworden. Die Nachfrage war im zweiten Halbjahr verhaltener.“ Derzeit seien die Ressourcen bei den potenziellen Käufern deutlich geringer als noch vor einigen Jahren, beziehungsweise hätten viele Käufer bereits in den vergangenen Jahren in Immobilien investiert. „Zudem ist auch die Rendite bei Immobilien gefallen“, meint Götze weiter.

Noch ein Detail: Bei Eigenheimen über 450.000 Euro hat sich die Dauer der Vermarktung verlängert. Speziell bei Luxus-Eigentumswohnungen und Luxus-Einfamilienhäusern stellt der Immobilien-Experte ein sehr verhaltenes Klima fest. In der Preisspanne zwischen 250.000 und 450.000 Euro sowie bei gebrauchten Wohnungen sei die Vermarktungszeit aber immer noch kurz. Gerade bei Einfamilienhäusern spricht Götze von einer ungebrochen starken Nachfrage. Weiterhin sehr gut ist auch die Nachfrage nach Baugrundstücken, auch weil viele Bauträger nach wie vor auf der Suche sind. Reinhard Götze erwartet sich hier auch für die nächsten Jahre einen Anstieg der Preise.

Bei den Gewerbeimmobilien sind 1A-Lagen sehr gefragt, demgegenüber aber Leerstände in den großen Ortskernen außerhalb der Zentren festzustellen. Leerstände finden sich auch bei Büros bis 150 Quadratmeter. Große Nachfrage bestehe jedoch bei Gewerbegrundstücken.

Indes zeigt sich in Gesamtösterreich ein leicht anderes Bild. Für Käufer und Mieter soll 2015 ein gutes Jahr werden. Denn Käufer von Immobilien und teils auch Neumieter von Wohnungen dürfen sich über sinkende Preise freuen, heißt es von RE/MAX weiter. Nur in zentralen Lagen und im untersten Preissegment könnten die Mieten am freien Markt dagegen wegen starker Nachfrage anziehen.