Der Sozialplan steht, ein Chef geht

Häusle-Mitarbeiter haben zwei Optionen. Änderung in der Geschäftsführung.
Lustenau. (VN-sca) „Wir mussten so handeln, es ging nicht anders“, erklärt Martin Bösch, Geschäftsführer
beim Recycling-Unternehmen Häusle, zur Anmeldung der Kündigung von 19 Mitarbeitern so kurz vor dem Weihnachtsfest. Damals kündigte der Geschäftsführer an, dass man die Kündigungen mittels Arbeitsstiftung abfedern wolle. In deren Rahmen würden die Mitarbeiter Unterstützung für Weiterbildung oder Umschulungen bekommen.
Nach den gestern abgeschlossenen Gesprächen zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmervertretern haben die Mitarbeiter zwei Möglichkeiten. Neben der Stiftung können sie nun auch den Sozialplan in Anspruch nehmen. Darauf hat Betriebsrat Günter Töfferl bestanden, „denn nicht alle Mitarbeiter, die zur Kündigung anstehen, brauchen eine Umschulung“. Der Sozialplan sieht eine Abgangsentschädigung vor, die zur Milderung der Folgen des Arbeitsplatzverlustes dienen soll. Diese Unterstützung orientiert sich am Alter, am Familienstand und an der Dauer der Betriebszugehörigkeit. Dazu wurde gemeinsam ein Schlüssel erarbeitet, erklärt Bösch.
Einfach sei es nicht gewesen, die Geschäftsführung zu dieser zweiten Option zu bewegen, stellt Töfferl fest. Geschäftsführer Bösch sieht die Sache anders. Man habe sich die letzten zwei Wochen überlegt, wie man eine möglichst verträgliche Lösung für alle Mitarbeiter finde. Und die habe man gefunden und besiegelt. „Das waren sehr konstruktive Gespräche, die schnell zu einem Ergebnis führten.“ Er fügt hinzu: „Wir müssen wegen wirtschaftlicher Zwänge diese Mitarbeiter zwar kündigen, aber wir beschäftigen am Standort Lustenau weiterhin 140 Mitarbeiter.“
Wechsel in der Führung
Neben den Kündigungen gibt es bei Häusle auch in der Geschäftsführung personelle Änderungen. Vermutungen aus der Branche, dass diese im Zusammenhang mit den verlorenen Aufträgen bzw. Kündigungen stehen, weist Bösch zurück. Dass sich Wieland Hofer Ende März aus der Geschäftsführung zurückziehe, habe „überhaupt nichts“ damit zu tun. Das zeige sich schon daran, dass Hofer im Beirat des Unternehmens weiterhin beratend tätig sei. Außerdem bleibe er natürlich Gesellschafter. Die Geschäftsführung wird künftig von Martin Bösch alleine wahrgenommen, unterstützt wird er dabei von zwei versierten Mitarbeitern.