EZB-Geld begünstigt Euro-Aktienmärkte

Markt / 30.01.2015 • 20:05 Uhr
Ines Frei
Ines Frei

schwarzach. Die Europäische Zentralbank (EZB) hat also ein erweitertes Anleihen-Kaufprogramm bekannt gegeben. Beginnend mit März 2015 sollen bis mindestens Ende 2016 monatlich Anleihen im Umfang von 60 Milliarden Euro gekauft werden. Die Käufe umfassen jetzt auch Staatsanleihen.

Der Hintergrund für diesen Schritt ist die schwächelnde Wirtschaft. Obwohl die Leitzinsen auf quasi null Prozent gesenkt worden sind, kommt der Wirtschaftsmotor nicht in Schwung. Die gesamte Wirtschaftsleistung in der Eurozone (das Bruttoinlandsprodukt) befindet sich lediglich knapp fünf Prozent über dem Niveau vom 1. Quartal 2008. Berücksichtigt man die niedrige Inflation (durchschnittlich nur 1,1 Prozent seit dem Jahr 2008), zeigt sich, dass das reale Bruttoinlandsprodukt nach wie vor 2,2 Prozent unter dem Niveau von 2008 liegt. Das Rückkaufprogramm führt dazu, dass Staatsanleiherenditen immer unattraktiver werden. Gleichzeitig sinken dadurch die Renditen sämtlicher Anlageklassen, da Investoren in risikoreichere Segmente gedrängt werden. Die Zinsen bleiben daher sehr tief, bzw. werden in bestimmten Segmenten weiter fallen. Das erhöht den Abschwächungsdruck auf den Euro – ein Grund, warum die Schweizer Nationalbank den Mindestkurs des Franken gegenüber dem Euro aufgehoben hat. Insgesamt ist der Schritt der EZB positiv für alle Wertpapierklassen, da fallende Zinsen zu Kursanstiegen führen. Besonders Aktien sind davon begünstigt.

Ines Frei
Ines Frei

ines.frei@dornbirn.sparkasse.at

Veranlagungsspezialistin
Sparkasse, www.erste-am.at