Ein wahrlich teures Vergnügen

Dornbirn. (VN-reh) Bei den Immobilienpreisen liegen Freud und Leid ganz nahe beieinander. Glücklich sind wohl jene, die sich vor ein paar Jahren zu noch erträglichen Preisen Wohneigentum zugelegt haben, oder jene, die Baugrundstücke ihr Eigen nennen. Die Kehrseite gibt es aber leider auch. Aufgrund des hohen Preisniveaus ist Immobilieneigentum für einen Großteil der Bevölkerung kaum mehr leistbar. Das zeigt auch der aktuelle Vorarlberger Immobilienpreisspiegel, ein wichtiger Barometer für Immobilienwerte in Vorarlberg, eindrücklich.

Sorgenkinder gibt es viele. Nicht nur Eigentum ist stark nachgefragt und dementsprechend teuer, auch gut ausgestattete und einigermaßen günstige Mietwohnungen sind kaum mehr zu bekommen. Denn die Tatsache, dass gerade jüngere Menschen und Familien mit mehreren Kindern verstärkt auf Mietwohnungen ausweichen, spiegelt sich im Anstieg der Mietpreise wider. „Wir hoffen, dass die vom Land Vorarlberg für 2015 in Aussicht gestellten 167 Millionen Euro Wohnbauförderung Entspannung für den Immobilienmarkt bringen. Denn damit soll nicht nur der private Wohnbau gestützt, sondern auch das Angebot an günstigen Mietwohnungen erweitert werden“, sagt Andreas Schabmann, Geschäftsführer von Sparkassen REAL Vorarlberg.

Ebenso Mangelware sind Gebrauchtimmobilien. Die Nachfrage nach gebrauchtem Wohneigentum stagniert auf hohem Niveau. Für interessante Objekte muss auch weiterhin tief in die Tasche gegriffen werden. Oder Baugrundstücke: Seit Jahren schon treibt das knappe Angebot deren Wert in die Höhe. „Grundstücke in Top-Lagen werden fast ausschließlich innerhalb der Familie weitergegeben. Interessenten weichen deshalb auch auf weniger gute Lagen aus und zahlen dafür Preise, die dort noch vor ein paar Jahren undenkbar gewesen wären“, berichtet Schabmann.

Beliebter werden aufgrund des anhaltend niedrigen Zinsniveaus wieder Anlegerwohnungen. Auch Ferienwohnungen bleiben nachgefragt. Bei den Gewerbeimmobilien entscheidet klar die Lage.

Heuer keine Steigerungen

Auch im heurigen Jahr wird vieles gleich bleiben. Der Zuzug in die Ballungsräume bestimmt den Immobilienmarkt. Daher wird speziell hier das Angebot knapp bleiben. Aber es gibt ein Trostpflaster: Schabmann rechnet für das laufende Jahr mit einem insgesamt wachsenden Immobilienangebot und der Akzeptanz des Preisniveaus durch die Abgeber. „Preissteigerungen wie in den letzten Jahren sind nicht mehr zu erwarten“, schätzt er die Entwicklung für die kommenden Monate ein.