EU deckelt Kreditkarten-Gebühr

Markt / 11.03.2015 • 22:01 Uhr
Marktführer sind die beiden US-Firmen Mastercard und Visa. Sie erreichen gemeinsam einen Marktanteil von 90 Prozent.  Foto: dpa
Marktführer sind die beiden US-Firmen Mastercard und Visa. Sie erreichen gemeinsam einen Marktanteil von 90 Prozent. Foto: dpa

Limit von 0,3 Prozent. Vor allem Händler dürften davon profitieren.

Straßburg. (VN) Wenn ein Kunde im Geschäft mit seiner Karte zahlt, fallen Gebühren an. Der Händler zahlt eine Gebühr an seine Bank, die diese an die Bank des Konsumenten weitergibt. Die Höhe bemisst sich am Einkaufswert. Das macht den Einsatz von EC-Karten und Kreditkarten teurer, als wenn der Verbraucher bar bezahlt. Manche Läden akzeptieren deshalb keine Karten oder erst ab bestimmten Beträgen. Das soll sich ändern. Die EU will künftig europaweit diese Extra-Kosten senken. Nach einem Beschluss des EU-Parlaments werden die Gebühren gedeckelt. Davon dürften vor allem Händler profitieren. Denn nach Berechnungen der EU-Kommission zahlen Europas Einzelhändler derzeit jedes Jahr etwa zehn Milliarden Euro an Extrakosten bei Kartenzahlungen. Diese Summe werde um sechs Milliarden sinken. Bei Kreditkarten soll nun ein Limit von 0,3 Prozent, bei EC- oder Maestro-Karten eine Grenze von 0,2 Prozent des zu zahlenden Preises gelten. Bisher sind die Sätze in den 28 EU-Ländern sehr unterschiedlich. In Österreich liegt er derzeit bei rund einem Prozent. Die neue Regelung gilt voraussichtlich ab September.

Nach Angaben der EU-Kommission haben die rund 500 Millionen EU-Bürger etwa 727 Millionen Zahlkarten in ihren Geldbörsen. Ob der Kunde davon profitiert, ist umstritten. Branchenexperten warnen sogar davor, dass kostenlose Kreditkarten seltener werden könnten. Und Anbieter von Kreditkarten planen, zum Ausgleich höhere Jahresgebühren für Kreditkarten zu verlangen.