US-Anleger bleiben deutschen Aktien treu

Markt / 27.03.2015 • 20:42 Uhr
Stefan Schmitt
Stefan Schmitt

schwarzach. Seit der Korrektur im Oktober legte der DAX-Kurs in der Spitze um knapp 42% zu und hängte damit den US-amerikanischen S&P 500 um 23 Prozentpunkte ab. Die enorme Entwicklung dürfte nicht zuletzt die seit Jänner zu beobachtenden Umschichtungen US-amerikanischer Anleger in den Euroraum verursacht haben. Die konträren Geldpolitiken (FED vor Leitzinserhöhung, EZB-Anleihekaufprogramm) blieben allerdings nicht ohne Folgen für den Euro/Dollar-Kurs. Mussten die US-Anleger Mitte Oktober für einen Euro noch 1,28 US-Dollar aufbringen, würden sie nun nur noch 1,09 US-Dollar je Euro erhalten. Die Währungsverschiebungen wirkten sich bereits sichtbar auf die Gewinnentwicklung der US-Konzerne aus. So reduzierte sich die 12-Monats-Gewinnschätzung für den S&P 500 – welche sich seit Mitte 2012 deutlich besser entwickelt hatte als im DAX – seit Oktober um 4,5%. Da aufgrund der unterschiedlichen Geldpolitiken der Notenbanken nicht damit zu rechnen ist, dass sich der Euro demnächst markant zum Dollar erholen wird, dürften die Belastungen für die US-Konzerne anhalten. Im Gegenzug sollte die exportorientierte deutsche Wirtschaft vom schwachen Euro profitieren. Bei einer gleichbleibenden Euro/Dollar-Relation, dürfte sich die Gewinnschere weiter zugunsten der DAX- und daher zu Lasten der US-Werte schließen. Aus US-Anlegersicht sollte dies Grund genug sein, deutschen Titeln weiter die Treue zu halten.

Stefan Schmitt
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stefan.schmitt@hypovbg.at,
Stefan Schmitt, Leiter Private Banking Plus, Hypo Landesbank