Gesunkene Dynamik

schwarzach. Global betrachtet hat die Dynamik auf volkswirtschaftlicher Ebene und an den Kapitalmärkten abgenommen. Das globale Wirtschaftswachstum hat sich im Quartalsabstand abgeschwächt, die beiden wichtigsten Trends der vergangenen Monate (US-Dollar-Festigung, Verfall des Ölpreises) sind gestoppt. Der Trend zu fallenden Inflationsraten auf globaler Basis hat sich nicht fortgesetzt. Wichtiges Ereignis: Die US-amerikanische Zentralbank (Fed) hat die Erwartungen für Leitzinserhöhungen gedämpft. Die Leitzinsen werden maximal so stark angehoben, wie die Inflation steigt, wahrscheinlich sogar in einem geringeren Ausmaß.
Positive Ausnahme
Eine positive Ausnahme ist derzeit die Eurozone. Bereits im ersten Quartal könnte die Eurozone um 2% (annualisiert) gegenüber dem Vorquartal gewachsen sein. Begünstigt wird diese Verbesserung besonders von dem schwächeren Euro. Zusätzlich helfen der gefallene Ölpreis, die tiefen Zinsen und die Lockerung der Kreditvergaberichtlinien der Banken.
Durch die Einführung des umfangreichen Anleihen-Ankaufprogramms und der Negativzinspolitik für Banken mit überschüssiger Liquidität durch die Europäische Zentralbank (EZB) ist das Renditeniveau von Anleihen in der Eurozone kräftig gesunken. Investoren werden durch diese Maßnahmen in risikobehaftete Anlagesegmente gedrängt. Davon profitieren weiterhin die Aktienbörsen und die Unternehmensanleihen. Die Geldmarktzinsen bleiben bei quasi null Prozent.
guenther.weber
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Günther Weber, Veranlagungsspezialist
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