VW-Machtpoker: Spitze trifft sich in Salzburg

Markt / 16.04.2015 • 20:11 Uhr

Salzburg. (VN) Wird die Führungskrise bei Europas größtem Autobauer Volkswagen in Salzburg entschärft? Das sechsköpfige Präsidium kam am Donnerstag nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur zu einer Sondersitzung in Salzburg zusammen, der Heimat der VW-Eigentümerfamilien Piëch und Porsche. Dabei dürfte es um die berufliche Zukunft von VW-Konzernchef Martin Winterkorn gehen.

Das Präsidium kommt außer der Reihe zusammen, nachdem VW-Patriarch und Aufsichtsratschef Ferdinand Piëch am vergangenen Freitag von Winterkorn abgerückt war. „Ich bin auf Distanz zu Winterkorn“, hatte Piëch dem „Spiegel“ gesagt und damit für Turbulenzen bei VW gesorgt. Das Präsidium ist mit seinen sechs Mitgliedern der Kern des 20-köpfigen Aufsichtsrats und bereitet entscheidende Weichenstellungen des Kontrollgremiums vor. Das Sextett bilden: Ferdinand Piëch (Vorsitz), Berthold Huber von der IG Metall (Vize-Vorsitz), VW-Konzernbetriebsratschef Bernd Osterloh, der Sprecher des Porsche-Familienzweigs Wolfgang Porsche, Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) sowie der Osterloh-Vize Stephan Wolf. Übereinstimmend sagen Insider, dass eine offene Frontenbildung im Aufsichtsrat gegen Piëch eher unwahrscheinlich ist.