US Börsen verblassen neben der Konkurrenz

schwarzach. In den letzten Jahren ist die Wall Street fast immer den anderen Börsenplätzen bei der Performance davongezogen,
aber heuer haben sich die Rollen eindeutig umgekehrt. Während viele Märkte weltweit einen teilweise astronomischen Lauf hatten bzw. immer noch haben, steigen die Kurse in den USA kaum mehr an. Zum Vergleich: während der Dax im 1. Quartal um über 20% nach oben schoss, legte der S&P lediglich 0,44% zu. Für den europäischen Anleger ergibt sich bei US Aktien dennoch eine ansprechende Entwicklung, die ist aber fast ausschließlich auf die Aufwertung des Dollars zurückzuführen. Es zeigt sich also offenbar, dass die lockere Geldpolitik, die vor allem in Europa und Japan verfolgt wird, zu steigenden Aktienkursen geführt hat. Aber auch einige Schwellenbörsen, die in den letzten Jahren ja nicht immer nur geglänzt haben, feiern heuer ein Comeback. China und Russland wären hier vor allem zu nennen. Gerade die russische Börse konnte von der Stabilisierung im Ölpreis deutlich profitieren. Auch die Aussicht auf eine eventuell langsamere Straffung der US Geldpolitik hat den Schwellenmärkten gut getan. Nach den jüngsten, enttäuschenden US Arbeitsmarktdaten gehen die meisten Beobachter nicht davon aus, dass die US Notenbank noch vor dem Sommer die Zinsen anhebt.

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Mag. Monika Rosen,
Chefanalystin, Bank Austria Private Banking