Ein Händler wird Fabrikdirektor
Neuer Huber-Holding-Chef Martin Zieger verfügt über viel Textil-handel-Erfahrung.
Götzis. (VN-gms) Martin Zieger wird neuer Vorstandsvorsitzender der Vorarlberger Huber Holding AG. Der 50-Jährige werde die Funktion per 1. Mai übernehmen, teilte Unternehmenssprecherin Elisabeth Büchele mit. CEO Micha S. Siebenhandl hatte den Wäschehersteller Ende August 2014 verlassen, seitdem führte Aufsichtsratsvorsitzender Karl Michael Millauer die Geschäfte.
Die Huber-Gruppe bezeichnete Zieger in der Aussendung als „Hidden Champion“ und bescheinigte ihr „unglaublich viel Potenzial im In- und Ausland“. Er freue sich sehr, die Gruppe „in Österreich weiter voranzutreiben und auch international weiter zu expandieren“, so Zieger. Robert Hershan, der derzeit den Huber-Aufsichtsrat in Vertretung von Millauer leitet, sprach von einer „perfekten Besetzung“. Zieger kenne die Branche in- und auswendig und werde mit seiner Erfahrung „den Retailbereich noch weiter vorwärts bringen“.
Traditionsmarken
Unter dem Dach der Konzernmutter Huber Holding firmieren neben der Traditionsmarke Huber etwa auch „Skiny“ und „Hanro“. Im Geschäftsjahr 2014 wurde nach eigenen Angaben ein Umsatz von 109 Millionen Euro (+2,8%) erzielt.
Zieger ist bekannt als ehemaliger Vorstand der Palmers AG, als Österreich-Chef des Textilhandelskonzerns Charles Vögele AG sowie als Geschäftsführer des niederländischen Dessoushändlers Hunkemöller. Die dort gesammelten Erfahrungen liegen aber vor allem im Handel.
2010 startete Zieger mit seiner ICU Unternehmensberatung, die unmittelbar vor deren Insolvenz-Antrag die Schlecker-Nachfolgegesellschaft dayli übernahm. Im Zuge der Übernahme kam es zu einem grotesken medialen Schlagabtausch mit dem vorherigen Eigentümer Rudolf Haberleitner: Unter anderem wurde über die dayli-Besitzverhältnisse und den Raub eines Geldkoffers durch einen vermeintlichen Investor gestritten.