Ein Comeback in einem verlorenen Projekt

Markt / 08.06.2015 • 22:08 Uhr
Künz-Stapelkräne am HHLA Containerterminal Altenwerder in Hamburg.  
Künz-Stapelkräne am HHLA Containerterminal Altenwerder in Hamburg.  

Künz erhält Auftrag über zwölf Stapelkräne für Hamburger Hafen. Rekordumsatz im vergangenen Jahr.

Hard. (VN-reh) Hamburg war für die Hans Künz GmbH schon seit Längerem ein gutes Pflaster. Zwischen 2000 und 2005 lieferte das Harder Unternehmen bereits 52 Stapelkräne für das Terminal in Hamburg Altenwerder. „Ein Auftrag, der dem Unternehmen damals einen wesentlichen Wachstums- und Entwicklungsschub ermöglichte“, wie sich Geschäftsführer Günter Bischof erinnert. Mit dem neuen Auftrag, diesmal zwölf Kräne für das Containerterminal Burchardkai, ist das Harder Unternehmen quasi zurück am Ausgangspunkt einer seiner größten Erfolgsgeschichten.

Dabei war dieses Projekt gar nicht selbstverständlich. „Der Zuschlag für die Kräne am Burchardkai ist ein besonderes Erfolgserlebnis. Damit gelingt uns ein Comeback in einem Projekt, das wir bereits verloren hatten“, berichtet Bischof. Denn die Stapelkräne für dieses Terminal, übrigens das umschlagstärkste Terminal im Hamburger Hafen, wurden bereits vor beinahe zehn Jahren ausgeschrieben. Trotz des erfolgreichen Künz-Projekts im Schwesterterminal entschied sich der Auftraggeber HHLA im Jahr 2006 zunächst für einen anderen Anbieter. In Folge wurde das Vorhaben nur teilweise umgesetzt. Nun wurde das Projekt wieder aufgenommen und der Auftrag ging diesmal an den Harder Kranspezialisten.

Aussicht auf Folgeaufträge

Am Hamburger Burchardkai soll über die nächsten Jahre hinweg die Lagerkapazität in mehreren Stufen ausgebaut, neu organisiert und auf modernste Technologie umgestellt werden. Grund sind die immer größer werdenden Hochseeschiffe, die deutlich mehr Container als bisher transportieren. In einer ersten Bauphase werden zunächst vier Lagerblöcke errichtet. Dafür wird Künz die automatischen Stapelkräne liefern. Besonderheit: Alle dazu erforderlichen Bau- und Montagemaßnahmen müssen bei voll laufendem Terminalbetrieb ausgeführt werden.

Der aktuelle Auftrag betrifft dabei nur die erste Bauphase am Burchardkai. Und so hofft der Marktführer bei Containerkrananlagen in Europa und Nordamerika auf weitere Folgeaufträge aus der Hansestadt. „Auf Basis der aktuellen Ausbauplanung besteht für die kommenden Jahre Aussicht auf Folgeaufträge über insgesamt 51 weitere Kräne“, ist Geschäftsführer Günter Bischof optimistisch.

Rekordumsatz 2014

Über das Auftragsvolumen macht Künz keine Angaben. Zum Vergleich der Größenordnung: Der bisher größte Einzelauftrag für das Harder Unternehmen (26 automatische Stapelkrane und zwei Bahnkräne für den Hafen Rotterdam 2012) belief sich auf „mehrere Dutzend Millionen Euro“. Künz erzielte im vergangenen Jahr einen Umsatz von 83 Millionen Euro. Damit wurde das Rekordergebnis von 2012 übertroffen.

Hans Künz GmbH

Kennzahlen 2014

» Umsatz: 83 Mill. Euro (+ 3,5 %)

» Mitarbeiter: 400 an vier Standorten (Hard, Steiermark, Ostslowakei, North Carolina)

» Segment: schienengebundene Containerkräne, Spezialkräne sowie Ausrüstung für die Wasser- und Energiewirtschaft

» Exportquote: 90 %

» gegründet: 1932