“Jedes Jahr ein kleines Dorf im Bregenzerwald”

Zima-Expansion im Alpenraum schreitet voran. 2000 Einheiten sind in Vorbereitung.
Dornbirn. 425 Wohneinheiten hat der Immobilienentwickler Zima mit Hauptsitz in Dornbirn 2014 realisiert – ein Rekord. Zählt man die Bewohner zusammen, ist es „jedes Jahr ein kleines Dorf im Bregenzerwald“, skizziert Vorstand und Inhaber Alexander Nußbaumer die Größenordnung. Dass der Umsatz dabei nur um 0,1 Prozent auf knapp 103 Mill. Euro wuchs, bereitet ihm aber keine Sorgen. Denn Verschiebungen gibt es jedes Jahr, je nachdem wann die jeweiligen Projekte abgerechnet werden. „2015 werden wir wieder deutlich nach oben schnellen, wahrscheinlich auf 170 Millionen Umsatz, weil unser Großprojekt in München mit 56 Millionen Euro abgerechnet wird. Dazu kommt ein Projekt in Bozen mit 25 Millionen“, macht Nußbaumer deutlich, wieso für Zima nicht der Umsatz, sondern die Zahl der verkauften Wohneinheiten wichtig ist. Und interessante Projekte im gesamten Alpenraum findet man derweil noch genügend. Gerade in München gebe es viele Expansionsmöglichkeiten, weil es die Menschen vermehrt wieder in die Städte ziehe. Das sei neben der Schweiz auch der mittelfristige Wachstumsmarkt. In Kitzbühel sind derzeit vier Projekte am Start. In Südtirol wurden letztes Jahr erstmals über 100 Wohneinheiten realisiert.
Schnell und liquide
Mitbewerber gibt es natürlich. Nußbaumer verweist aber auf seine Vorteile: Geschwindigkeit und Liquidität. Man habe kurze Entscheidungswege und die finanziellen Mittel. Diese wurden 2014 unter anderem durch eine Unternehmensanleihe lukriert. Das sei auch in Zukunft ein Thema, denn man wolle nicht ausschließlich von den Banken abhängig sein. Abhängig in gewisser Weise macht Zima allerdings die Bürokratie. „Es gibt in Vorarlberg, Tirol, Deutschland und Italien unterschiedliche Gesetze und Vorschriften. Das wäre so, als wenn VW für alle Länder einen unterschiedlichen Golf bauen müsste“, verdeutlicht Nußbaumer die Problematik und hofft auf eine Standardisierung im Alpenraum.
Neuer Bereich bei Zima ist die Bauherrenpartnerschaft für Unternehmen. Im Gegensatz zu einem Generalunternehmer funktioniere die Dienstleistung auf Honorarbasis. „Am Ende wird nur das abgerechnet, was es wirklich gekostet hat. Es hat also keinen spekulativen Charakter“, erklärt Nußbaumer. Zudem ist Zima von Anfang an dabei. Heißt, bevor ein Architekturwettbewerb ausgeschrieben wird, wird erhoben, was das Gebäude können muss und was zur Kultur der Firma passt. Doppelmayr (Bürogebäude) und z-werkzeugbau (neue Zentrale) haben sich Zima bereits als Partner ins Boot geholt.
Auf das aktuelle Jahr blickt Nußbaumer zuversichtlich. Der aktuelle Stand an Wohnungsverkäufen sei sehr zufriedenstellend. Für Optimismus sorgt auch die Tatsache, dass Zima 2000 Wohneinheiten und diverse Gewerbeprojekte in Vorbereitung hat. Dank dieser „Pipeline“ ist die Auslastung für die nächsten vier Jahre gesichert.
Kennzahlen 2014
» Jahresgesamtleistung: 102,6 Mill. Euro (+ 0,1 %) – davon 49,7 % in Vorarlberg, 15,7 % Tirol, 19,7 % Südtirol, 14,9 % Deutschland, CH, FL
» Mitarbeiter: 173 (+ 7); davon 133 in Vorarlberg; 12 Lehrlinge, Frauenanteil 30 %
» In Vorbereitung: rund 2000 Wohneinheiten und div. Gewerbeprojekte
» Standorte: Dornbirn, Röthis, Lauterach, Innsbruck, St. Gallen, Bozen, München