“Kein Gefälligkeitsgutachten” für Land und Wirtschaftskammer

Schwarzach. (VN-sca) Die Gegner der Messepark-Erweiterung schießen kurz vor den ersten Entscheidungen im Umwidmungsantrag aus allen Rohren: 90 Gemeinden werden im Blatt angeführt, und wer nicht genau liest, glaubt, dass sie alle gegen den Messepark votieren. Doch der Text sagt was anderes: „90 Vorarlberger Gemeinden stehen hinter den Regionen, Wirtschaftsgemeinschaften und dem Verein Dörfliche Lebensqualität und Nahversorgung, die alle eine klare Position für lebende Dorf- und Stadtzentren eingenommen haben.“ Mit keinem Wort ist die Causa prima, nämlich der Messepark erwähnt. Dafür wird die CIMA-Studie als einer von fünf Gründen für ein Nein zur Messepark-Erweiterung genannt.

Genau diese Studie wurde bereits mehrfach kritisiert. In der Mittwoch-Ausgabe der VN sprach der deutsche Handelsforscher Joachim Will von einem „politischen Gefälligkeitsgutachten“, das vom Linzer Beratungsunternehmen an Land und Wirtschaftskammer geliefert worden sei. Der geschäftsführende Gesellschafter der CIMA, Roland Murauer, weist die Vorwürfe von sich und geht in die Gegenoffensive: Wills Unternehmen Escora sei es, das für Spar arbeite. Dem fachlichen Diskurs stelle man sich gerne, so Murauer im Gespräch mit den VN, „methodisch miserabel“ sei die Arbeit seines Beratungsunternehmens jedenfalls nicht. Will beißt zurück: „Wir haben bisher von der SES Spar European Shopping Centers GmbH nur einen Auftrag erhalten, nämlich vor wenigen Wochen eine fachgutachterliche Überprüfung einer CIMA-Arbeitsplatzstudie in Salzburg.“

Landesstatthalter Karlheinz Rüdisser will den Vorwurf, ein Gutachten mit entsprechenden Ergebnissen bestellt zu haben, ebenfalls nicht im Raum stehen lassen. Und bei der Entscheidung sei die CIMA-Analyse nicht allein entscheidend: „Das ist nur ein Kriterium von vielen“, so der Wirtschafts- und Raumplanungslandesrat, der wie die Dornbirner Bürgermeisterin eine schnelle Entscheidung in der Sache anstrebt.