Kein Bonus für König-Pensionisten

Vorläufig keine Sonderzahlungen mehr für die Pensionisten von Kolbenhersteller Mahle-König.
Rankweil. (VN-sca) Ein Euro pro Dienstjahr erhalten ehemalige Mitarbeiter des Kolbenherstellers Mahle-König monatlich vom Carl-König-Gedächtnisfonds auf ihr Konto überwiesen. Durchschnittlich erhalten sie 30 Euro im Monat, das Ganze muss dann noch versteuert werden. Es geht um rund 30.000 Euro jährlich. Nicht viel Geld, aber „doch eine Anerkennung“ wie Betriebsrat Thomas Jutz auf VN-Anfrage erzählt. Mit dieser Anerkennung ist vorerst Schluss. Bei der Sitzung des Stiftungsvorstandes diese Woche wurde eine Einstellung der Zahlungen an die rund 100 Pensionisten beschlossen. Dieser Tage trudelt diese Mitteilung postalisch bei den ehemaligen Mitarbeitern ein. Bedient wird der Fonds vom Unternehmen Mahle-König und das spart derzeit an allen Ecken und Enden.
Das vergangene Jahr war für das Rankweiler Unternehmen unerfreulich. Der Umsatz sackte um 12,5 Prozent auf 43 Millionen ein. Man sei in diesem Jahr auf planmäßigem Kurs, sagt Thomas Fessl, seit Jahresbeginn Geschäftsführer des Kolbenherstellers, aber man wolle finanziellen Schwierigkeiten vorbeugen. Das erste Quartal sei gut gewesen, im Sommer flaue das Geschäft ab und im Herbst sollte es anziehen, berichtet er – momentan habe man mit einer Auftragsverzögerung eines Kunden sowie dem Konkurs eines Kunden in den USA zu kämpfen. Dass man den vergleichsweise geringen Betrag für die Bonifikation ehemaliger Mitarbeiter streiche, sei als Einzelmaßnahme wenig, „aber sparen können wir nur mit vielen Mosaiksteinchen“, so Fessl.
Betriebsratsvorsitzender Thomas Jutz glaubt, dass der Boni-Stopp nur der Beginn ist: Er erinnert an Nulllohnrunden für die aktive Belegschaft und auch an Freisetzungen in der vergangenen Wirtschaftskrise. „An Stellenabbau haben wir aktuell in keinster Weise gedacht“, versichert Fessl, “aber man wolle bis Jahresende die Zeitkonten herunterfahren.“