Fusionsmotor brummt auf Rekordniveau

Mag. Monika Rosen
schwarzach. Der Markt für Fusionen und Übernahmen hat im ersten Halbjahr 2015 einen neuen Rekord erreicht. Es wurden heuer schon 27 globale Fusionen angekündigt, bei denen der gemeinsame Firmenwert jenseits der Marke von 10 Milliarden Dollar liegen wird. Damit wird der bisherige Rekord aus dem Jahr 2007 übertroffen. Und der Appetit der Unternehmen auf Zusammenschlüsse scheint weiter ungebrochen, geht es doch vor allem in den USA darum, die tiefen Zinsen auszunützen, bevor die US Notenbank die Zinsen anhebt (das könnte im September der Fall sein).
Auch die immer noch einigermaßen lauen Wachstumsraten in den Industrieländern geben den Unternehmen Anlass, Fusionen durchzuführen, denn damit wird oft ein mangelndes organisches Wachstum kompensiert.
Unterschied in Regionen
Bei den einzelnen Weltregionen zeigen sich allerdings deutliche Unterschiede. In Europa gibt es zwar auch mehr Fusionen als im Vorjahr, die Steigerungsraten sind aber relativ verhalten, da viele Unternehmen zunächst eine Lösung in der Griechenland-Problematik abwarten wollen. Andernorts scheint es allerdings kein Halten zu geben. In den USA wurden heuer 47 Prozent mehr Fusionen über die Bühne gebracht als im 1. Halbjahr 2014, in Asien gar 60 Prozent mehr. Die hohen Cash-Bestände der Unternehmen könnten den Fusionsmotor auch über den Sommer weiter gut unterstützen.
monika.rosen@unicreditgroup.at,
Mag. Monika Rosen,
Chefanalystin, Bank Austria Private Banking