Reformkurs: Der DAX stieg sprunghaft an

schwarzach. Das griechische Parlament machte Mitte Woche mit der Billigung des Reformkurses den Weg für ein drittes Hilfspaket in der Größenordnung von bis zu 86 Milliarden Euro frei. Daraufhin kletterte der DAX auf über 11.700 Punkte. Die nach wie vor bestehenden Hürden für eine endgültige Umsetzung des neuen Hilfspakets könnten allerdings am Markt weiter für höhere Volatilität sorgen. Ein stärkerer Rückgang des DAX stünde dabei allerdings im Widerspruch zur fundamentalen Situation. Schließlich zeigt der Gewinntrend seit Jahresbeginn dynamisch nach oben, und die gerade gestartete DAX-Berichtssaison zum 2. Quartal 2015 lässt zudem weitere Gewinnverbesserungen erwarten. Die anstehende Berichtssaison ist ferner mit der Hoffnung verbunden, dass der DAX anders als zuletzt, bald nicht mehr nur Spielball der sich ständig verändernden Nachrichtenlage im Griechenland-Drama ist, sondern, dass er wieder zunehmend von unternehmensspezifischen Nachrichten getragen wird. Von dem Mitte April temporär auf knapp 17 gestiegenen KGV ist die DAX-Bewertung zuletzt ohnehin wieder auf ca. 14 gesunken. Dies ist etwas günstiger als im historischen Median-Vergleich.
Fazit: Sobald Hellas die Nachrichten nicht mehr bestimmt, dürften die Anleger wieder dazu übergehen, die DAX-Titel auf Basis ihres fundamentalen Bildes zu bewerten, und dies bietet deutliches Kurspotenzial.
roland.rupprechter@hypovbg.at,
Roland Rupprechter, MBA,
Leiter Asset Management bei der Hypo Landesbank Vorarlberg