Warten auf Ende der Iran-Sanktionen

Markt / 23.07.2015 • 22:19 Uhr
Warten auf Ende der Iran-Sanktionen

Wirtschaftliche Öffnung des Irans weckt Hoffnungen bei heimischen Unternehmen.

schwarzach. (VN-gms) Seit 2010 stand der Iran unter einem strengen wirtschaftlichen Embargo, welches dazu führte, dass Österreichs Exporte in den Iran deutlich einbrachen und Importe fast komplett zum Erliegen kamen. Mit dem erfolgreichen Abschluss der Atomverhandlungen am 14. Juli sollen die Sanktionen nun schrittweise aufgehoben werden.
Das beflügelt die Fantasie vieler Unternehmen, die im Iran Chancen auf Aufträge wittern. Auch die Reisediplomatie der europäischen Staaten läuft an, die Politik will als Türöffner für Geschäfte fungieren. Im September wird Bundespräsident Heinz Fischer (76) mit einer Handelsdelegation nach Teheran reisen. Zudem findet derzeit in Wien eine Wirtschaftskonferenz statt, bei der vor 300 Unternehmern unter anderem der iranische Industrie- und Wirtschaftsminister Mohammad Reza Nematzadeh (70) spricht. Das Potenzial ist groß – laut Wirtschaftskammer soll sich das Exportvolumen auf über eine Milliarde Euro pro Jahr verfünffachen.

Auch in Vorarlberg erwartet man sich gute Geschäfte. Wirtschaftskammerdirektor Helmut Steurer (63) glaubt, dass sich das bisherige Volumen von sieben bis zehn Millionen Euro in den kommenden Jahren vervierfachen wird. „Die iranische Wirtschaft hat in vielen Bereichen Aufholbedarf“, meint Steurer, für Vorarlberg seien besonders die Bereiche Maschinenbau, Textilien, Kunststoffe und Lebensmittel interessant. Auch Unternehmen, wie etwa Liebherr Nenzing, begrüßen das Ende des Embargos. Vor den Sanktionen war der Iran für Liebherr ein wichtiges Absatzland, mehrere Hafenmobilkräne wurden errichtet, ehe mit den Sanktionen die Aktivitäten endeten. Aktuell warte man aber ab, bis die Einschränkungen auch tatsächlich aufgehoben werden, heißt es aus Nenzing. Dann will man die bestehenden Kontakte wieder aktivieren.