Chinas Aktienmärkte im freien Fall nach unten

Nach der Beruhigung der letzten Wochen geht es nun wieder
steil bergab.
Peking. (VN) Nach drei Wochen Erholung sind Chinas Aktienmärkte wieder in den freien Fall übergegangen und sorgten damit auch unter europäischen Aktienanlegern für Nervosität. Der Component Index in Shenzhen stürzte am Montag um 7,59 Prozent ab. Der Schanghaier Composite Index verlor sogar 8,48 Prozent, was den größten Tagesverlust seit acht Jahren bedeutet.
Analysten zufolge sorgen sich Investoren, dass das Stützungsprogramm der Regierung langfristig keine Wirkung haben könnte. Auch Chinas Wirtschaft lief zuletzt nicht rund. Negative Wirtschaftsdaten und inzwischen zum Teil wieder gelockerte Handelsrestriktionen für chinesische Aktien hätten die teils panischen Verkäufe ausgelöst. Zudem gehe allmählich die Sorge vor einer anstehenden Leitzinsanhebung in den USA um, wodurch Aktien in Schwellenländern unter Druck geraten könnten.
Andere Börsen belastet
Der Kursrutsch in China hatte auch heftige Auswirkungen auf die Börsen in New York und Frankfurt. Der US-Leitindex Dow Jones stand zwischenzeitlich so tief wie zuletzt im Februar. Die Verluste in China seien vor allem für internationale Konzerne mit einem hohen Umsatzanteil ausländischer Kunden Grund zur Sorge, warnten Beobachter. Der deutsche Leitindex DAX sackte noch weiter ab und setzte seine Talfahrt aus der vergangenen Woche fort. Auch weitere Börsen in Asien gerieten in den Abwärtssog – darunter der Sammelindex Stoxx 600 Asia/Pacific und der japanische Nikkei. Händler verwiesen auf Aussagen des Vizegouverneurs der japanischen Notenbank, Hiroshi Nakaso. Er habe gewarnt, dass Chinas verlangsamtes Wirtschaftstempo Einfluss auf Japans Exporte haben könnte.
Das Reich der Mitte hat immense globale Bedeutung. Ökonomen befürchten, dass die Börsenturbulenzen das Wachstum der zweitgrößten Volkswirtschaft bremsen könnten – mit Folgen für die gesamte Weltwirtschaft.