Panik an Börse Athen – Absturz ins Bodenlose

Markt / 03.08.2015 • 22:23 Uhr

Athen. (VN) Am ersten Tag nach der fünfwöchigen Zwangspause ist der griechische Aktienmarkt am Montag so stark eingebrochen wie noch nie. Der Leitindex stürzte um fast 25 Prozent auf 615 Punkte in die Tiefe – der niedrigste Stand seit drei Jahren. Zahlreiche in dem Index enthaltenen Papiere sind inzwischen auf das Niveau von Penny-Stocks gefallen, kosten also weniger als einen Euro. Besonders hart traf es die Papiere griechischer Banken: Sie stehen am Rande des Ruins, weil die Griechen in den vergangenen Wochen und Monaten aus Furcht vor dem „Grexit“ – dem Ausscheiden ihres Landes aus der Eurozone – ihre Konten leergeräumt hatten. Die Athener Börse war das letzte Mal vor mehr als 30 Jahren – während des Zypern-Krieges – so lange geschlossen.

Fondsmanager rechnen in den nächsten Tagen mit weiteren Verlusten. „Es wird ein paar Tage dauern, bis der Markt wieder ins Gleichgewicht kommt“, sagte ein Börsianer in Athen. Drei der fünf im heimischen Bankenindex notierten Aktien fielen um die täglich maximal möglichen 30 Prozent. Anschließend wurde der Handel mit diesen Papieren vorübergehend ausgesetzt. „Es gibt noch nicht ausgeführte Verkaufsorders im Volumen von 100 Mill. Euro“, betonte Anlageberater Theodore Mouratidis. Das Debakel dürfte sich also fortsetzen.