Erste Group: Weniger Geld für faule Kredite

Markt / 07.08.2015 • 21:28 Uhr
Vor einem Jahr stand um diese Zeit unterm Strich ein Verlust von 929,7 Mill. Euro. Foto: Reuters
Vor einem Jahr stand um diese Zeit unterm Strich ein Verlust von 929,7 Mill. Euro. Foto: Reuters

Wien. (VN) Die börsennotierte Erste Group muss heuer nicht so viel Geld für faule Kredite zur Seite legen wie ursprünglich angenommen. Der Bestand an notleidenden Krediten sank nach Bankangaben per Ende Juni auf 10,1 Mrd. Euro, das waren 7,7 Prozent des Bruttokreditbestands, „und damit auf den besten Wert seit Dezember 2010“, so Erste-Chef Andreas Treichl im Halbjahresbericht, in dem ein leicht verbesserter Risikokostenausblick für das Gesamtjahr 2015 enthalten ist. Der Bestand von Krediten guter Bonität sei seit Jahresbeginn um 2,4 Prozent gewachsen, das fünfte Quartal in Folge. Kundenkredite mit wenig Risiko machen 78,2 Prozent des Kreditbuchs aus, laut Erster ist das der höchste Wert seit Ausbruch der Finanzkrise im September 2008.

Zum heurigen Halbjahresgewinn von 487,2 Mill. Euro hätten alle Märkte beigetragen, ausgenommen wieder Ungarn. Die dortige Tochter blieb in den Verlusten, die mit 35 Mill. Euro aber um drei Viertel unter dem Abgang vom Vorjahres-Semester lagen. Angesichts der Verbesserungen im Geschäftsumfeld und der Tatsache, dass die ungarische Regierung ihre Zusage einhalte, die Bankensteuer zu senken, zeigt sich Treichl zuversichtlich, dass die Ungarn-Tochter nächstes Jahr wieder in die Gewinnzone kommt. Zudem peilt die Erste Group für 2015 wieder die Zahlung einer Dividende an.