Griechenland in Abwärtsspirale

Markt / 07.08.2015 • 19:54 Uhr
Toni Trojer
Toni Trojer

schwarzach. Der griechische Aktienmarkt musste diese Woche nach der fünfwöchigen Zwangspause seinen größten Tagesverlust in der Geschichte hinnehmen. Am Montag stürzte der Leitindex um nahezu 25 Prozent auf 615,08 Punkte ab, dem niedrigsten Stand seit drei Jahren. Seit 2007 hat der griechische Aktienmarkt nun gut 88 Prozent seines Wertes eingebüßt.

Nicht nur die Börse sendet Crash-Signale, auch aus der Realwirtschaft kamen negative Nachrichten. So hat sich die Aktivität im verarbeitenden Gewerbe im Juli in einem Rekordtempo verringert. Der Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe fiel von 46,9 im Juni auf 30,2 Punkte.

Zudem sackte der Indikator für den Auftragseingang auf das Rekordtief von 17,9 Punkten ab. Werte über 50 signalisieren, dass eine Volkswirtschaft wächst, Werte darunter deuten auf ein Schrumpfen.

Grund für den Absturz von Börse und Realwirtschaft sind die Kapitalverkehrskontrollen, die Ende Juni zur Eindämmung der Krise eingeführt wurden. Zudem dürften die drohenden Sparmaßnahmen die wirtschaftliche Situation noch verschlimmern.

Die griechische Volkswirtschaft ist in den vergangenen sechs Jahren um mehr als ein Viertel geschrumpft, befindet sich erneut in einer Rezession und dürfte dieses Jahr weiter um zwei Prozent schrumpfen.

Eine rasche Erholung ist nicht in Sicht, doch kein Crash währt ewig.

anton.trojer@raiba.at,
Toni Trojer,
Leiter Finanz-/Kapitalmärkte,
Raiffeisenlandesbank

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