Rupp: Mehr Naturkäse, mehr Export

Käsehersteller Rupp wächst im Export. Standort Lindenberg entwickelt sich gut.
Hörbranz. Der Relaunch der beiden Marken Rupp und Alma ist beim Konsumenten gut angekommen, auch die neuen Produkte aus Hörbranz und Lindenberg treffen den Geschmack der Kundschaft. Doch für Rupp bedeutet das keinesfalls, die Hände in den Schoß zu legen. Denn der Markt wird immer umkämpfter. Am Heimatmarkt Österreich sieht Geschäftsführer Josef Rupp (54) nicht mehr viel Spielraum: „Da haben wir den Plafond erreicht, wir wachsen im Export.“
Stolze 85 Prozent exportiert der Vorarlberger Käsehersteller, das ist weit über dem Durchschnitt österreichischer Lebensmittelhersteller, der bei 60 liegt. Besonders am deutschen Markt wächst das Unternehmen sowohl mit den eigenen Produkten als auch als Produzent von Kundenmarken. Und das, obwohl Deutschland als härtester Markt für Lebensmittel in Europa gilt. Das Plus ist auch auf die Stärkung des Werkes im nahe gelegenen Lindenberg zurückzuführen. Dort wird nach der Verlegung der Naturkäse-Abpackung von Hard vor vier Monaten schon doppelt so viel abgepackt wie im ehemaligen Alma-Werk, wo sich nach wie vor ein Factory-Outlet befindet. Neben Deutschland laufen auch die anderen europäischen Märkte sehr gut, stellt Rupp fest. Insgesamt wird in 65 Länder weltweit exportiert. Und in Zukunft soll die Produktion von Eigenmarken der Industriepartner weiter forciert werden, gibt Rupp einen Ausblick in die mittelfristige Zukunftsplanung.
Von Turbulenzen verschont
Von den Turbulenzen am russischen Markt blieb der Käseproduzent weitgehend verschont, so Rupp im Gespräch mit den VN. Freilich merken die Hörbranzer, dass Mitbewerber, die vor dem Boykott in Russland stark engagiert waren, nun ihre Ware mit Kampfpreisen in die europäischen Märkte drücken. Profitieren wird Rupp wie alle Milchprodukte-Erzeuger dafür vom derzeit niedrigen Rohwarenpreis. Der Milchpreis befindet sich auf einem historischen Tief. Alle Faktoren zusammen dürften auch heuer ein Wachstum in der Größenordnung des vergangenen Jahres erlauben, also rund drei Prozent.
Besonders große Investitionen seien heuer keine mehr geplant. Man werde aber Anlagen und Abläufe weiter optimieren, so der Chef des Marktführers, der rund 45.000 Tonnen Käse jährlich produziert.

Fakten Rupp-Käse
» Gegründet: 1908, Familienbetrieb in dritter Generation
» Geschäftsführung: Josef Rupp, Ludwig Rupp, Harald Fischli
» Betriebsstätten und Beteiligungen: Hauptwerk in Hörbranz, Werke in Lindenberg (D) und Charmoille (F), Käsekeller in Lingenau (25,36 %), Rupp & Schreiber (51 %)
» Umsatz 2014: 160 Mill. Euro
» Mitarbeiter 2014: 440 in Österreich, 550 insgesamt