Frankenkurs schwächelt

Markt / 12.08.2015 • 20:28 Uhr
Den zweiten Tag hintereinander wertete der Renminbi gegenüber dem Dollar ab und schickte die Börsen auf eine Talfahrt. Foto: Reuters
Den zweiten Tag hintereinander wertete der Renminbi gegenüber dem Dollar ab und schickte die Börsen auf eine Talfahrt. Foto: Reuters

Währungsturbulenzen beim Franken und auch bei Chinas Renminbi, der weiter abwertet.

Zürich, Peking. (VN-gms) Der Franken zeigt weiter eine leichte Abwärtstendenz. Am Mittwoch mussten für einen Euro zwischenzeitlich bis zu 1,0965 Franken bezahlt werden, ehe sich der Kurs wieder erholte. Damit erreichte der Franken den tiefsten Stand, seitdem die Schweizer Notenbank im Jänner den Mindestkurs von 1,20 Franken aufgegeben hatte. Ein Analytiker erklärte den aktuellen Kursrückgang damit, dass der Franken zuletzt überbewertet gewesen sei. Auch die schnelle Einigung auf ein neues Hilfspaket für Griechenland und die besseren Aussichten für die Konjunktur der Euro-Zone hätten dem Euro Auftrieb verliehen. Einer Erhebung der Credit Suisse zufolge glauben 60 Prozent der Analysten, dass sich der Franken stabil entwickeln wird. Ein weiteres Erstarken des Frankens im kommenden Halbjahr halten nur mehr 12 Prozent für möglich. Frankenkreditnehmer können also etwas aufatmen.

Renminbi auf Talfahrt

Für mehr Aufregung auf den Weltmärkten sorgte aber die erneute deutliche Abwertung des Renminbi durch Chinas Zentralbank. Nachdem bereits am Vortag der Referenzkurs zum US-Dollar um 1,9 Prozent gesenkt wurde, erfolgte am Mittwoch eine weitere Senkung um 1,6 Prozent. Zuvor hatte der Renminbi im Paarlauf mit dem Dollar im Vergleich zu den meisten Währungen an Wert gewonnen.

Die Reaktionen sind gespalten: Während der Internationale Währungsfonds (IWF) den Schritt begrüßten, reagierten Anleger erschreckt und schickten die Börsen auf Talfahrt. Grund für die zwiespältige Reaktion war die unterschiedliche Einschätzung der Situation. Beim IWF sah man die Abwertung als einen wünschenswerten Schritt in Richtung stärkeren Einfluss des Marktes auf den Kurs (und abnehmenden Einfluss von Peking). Die Anleger sehen die Abwertung hingegen als ein Signal für eine sich zuspitzende Krise der chinesischen Wirtschaft. Im Juli fiel das Produktionswachstum im Jahresvergleich auf 6 Prozent (zuletzt 6,8 Prozent).

Auch am Rohstoffmarkt kam es aufgrund der Renminbi-Abwertung zu Kursstürzen. Kupfer fiel auf ein Sechsjahrestief, der Nickelpreis fiel sogar um 15,4 Prozent ab.