Yuan-Liberalisierung verunsichert die Märkte

Markt / 13.08.2015 • 22:08 Uhr
Stefan Schmitt
Stefan Schmitt

schwarzach. China hat am 11. August die Koppelung an den US-Dollar großteils aufgegeben. Damit endet ein Mechanismus, der seit zwei Jahrzehnten die Währungen der beiden größten Volkswirtschaften der Welt eng verbindet. Bisher durfte sich der Yuan in einer engen Bandbreite um den von der Notenbank vorgegebenen USD/CNY-Kurs bewegen. Seit Dienstag erlauben die Währungshüter in Fernost eine Abweichung nach oben und unten von bis zu 2 %. Der am Folgetag veröffentlichte Devisen-Mittelkurs orientiert sich am Schlusskurs des Vortages und somit könnte der Yuan zumindest theoretisch in einer Abwertungsspirale immer weiter abwerten. Die Regierung treibt damit die von IWF und vor allem den USA geforderte Liberalisierung – sprich freie Schwankung des Wechselkurses – seiner Landeswährung voran. Einerseits will das Zentralkomitee mit diesem Schritt die Etablierung des Yuan als Reservewährung forcieren und andererseits die heimische Exportindustrie begünstigen, was einige Marktbeobachter als Zeichen für konjunkturellen Pessimismus im Reich der Mitte interpretierten. Grundsätzlich möchte die Notenbank den Kurs jedoch stabil halten, allein schon um genügend Investitionskapital im Land zu halten. Insgesamt haben die China-Sorgen die weltweiten Börsen diese Woche belastet. Die Maßnahmen in China sorgten auch für deutliche Abgaben bei den Rohstoffen.

stefan.schmitt@hypovbg.at,
Stefan Schmitt, Leiter Private Banking Plus, Hypo Landesbank