200.000 Franken versenkt

16 praktisch ungenutzte E-Ladestationen werden in Liechtenstein privatisiert.
Vaduz. (VN-gms) Große Hoffnungen setzte 2010 das Fürstentum Liechtenstein in die sogenannten Electranten: E-Ladestationen, mit denen man E-Bikes betanken kann. 16 Stationen der Firma vonRoll Hydro wurden im ganzen Land eingerichtet. Für die Beschaffung und Installation sowie eine Homepage und die Ladekarten sind laut Christian Hausmann vom Liechtensteiner Amt für Volkswirtschaft rund 200.000 Franken an Kosten entstanden. Ein teurer Flop, denn Hausmann gab auf VN-Anfrage bekannt, dass an den 16 Stationen im vergangenen Jahr insgesamt 27 Ladungen vorgenommen wurden. Das entspricht einem Gesamtstromgegenwert von gerade einmal 15 Rappen, und das, obwohl die Beladung gratis wäre. Gleichzeitig fielen jährlich laufende Kosten von circa 3000 Franken an. Grund für den Flop war wohl die komplizierte Handhabung mit einer Partner-Karte, die Auswärtige, die man auch ansprechen wollte, praktisch vom Angebot ausschloss.
Nun zog man in Liechtenstein die Reißleine. Die Landesverwaltung gab bekannt, dass per 1. September vonRoll Hydro die Stationen übernehmen wird. Als Ursache nannte man in einer Aussendung, dass sich die E-Mobilität in wesentlichen Teilen anders entwickelt habe, als vor fünf Jahren prognostiziert. Das Thema E-Mobilität ist damit in Liechtenstein aber nicht vom Tisch: Durch die private Übernahme erhofft man sich eine Modernisierung und Anpassung des Projekts, ohne dass staatliche Stellen involviert sind.