“Oft fehlt ein guter Businessplan”

Markt / 26.08.2015 • 22:18 Uhr
"Oft fehlt ein guter Businessplan"

Junge Unternehmen sind in Vorarlberg besonders insolvenz­gefährdet.

SChwarzach. (VN) 34,3 Prozent der 5423 Pleiten, die im Vorjahr in Österreich angemeldet wurden, gehen auf das Konto von Jungunternehmern, eine Steigerung von 1,9 Prozent im Vergleich zu 2013. Noch ärger hat es Vorarlberg erwischt. 36,8 Prozent der Pleitiers sind junge Betriebe. Nur in Wien ist der Anteil mit 39,5 Prozent noch höher. Die Zahl der Gründungen ist im Jahr 2014 insgesamt um 0,3 Prozent gestiegen. Formal ein Wachstum, von einem Gründerboom kann aber nicht gesprochen werden.

„Analysiert man die Pleiten des Vorjahrs und erhebt ihr Alter, so ist das Ergebnis für die Gründerszene leider wenig ermunternd“, resümiert Hans-Georg Kantner, Leiter Insolvenz beim KSV1870. Bei der Ursachenforschung ist sich der Kreditschützer mit dem Leiter des Gründerservice, Christoph Mathis, einig: „Es ist wichtig, am Beginn einen soliden Businessplan zu haben, eine gesicherte Finanzierung, Branchenkenntnisse, auch wirtschaftliches Know-how, doch diese Voraussetzungen fehlen leider sehr oft.“ Und das, obwohl das Gründerservice Jungunternehmern bereits vor dem Start umfangreiche Beratung anbietet, sowohl gratis als auch gefördert, wie Mathis betont. Allein: In den vergangenen Jahren haben immer weniger Jungunternehmer die zu 75 Prozent von Land und Wirtschaftskammer geförderte Beratung in Anspruch genommen, berichtet er bedauernd, denn sie schützt nicht vor Mißerfolg, „aber der Start ist einfacher.“