bauMax-Jobs im Land vorerst sicher

Markt / 31.08.2015 • 22:26 Uhr
bauMax-Jobs im Land vorerst sicher

1200 Mitarbeiter beim AMS zur Kündigung angemeldet. Aus Vorarlberg bislang niemand.

Wien, Schwarzach. (VN-reh) Nach dem Verkauf von bauMax an Obi und Supernova hängen Hunderte Arbeitsplätze in der Luft. Weder bauMax noch Obi wollen dazu jedoch Stellung nehmen. Auch das AMS gibt dazu „aus Gründen der Vertraulichkeit“ keinen Kommentar ab. Nach Gewerkschaftsinformationen wurden gestern 1200 der insgesamt 3800 Jobs beim AMS-Frühwarnsystem zur Kündigung angemeldet. Denn Obi übernimmt nur 70 der insgesamt 106 Filialen. Mitarbeiter aus den Filialen in Vorarlberg – Dornbirn und Rankweil – seien bislang aber keine angemeldet, sagt Gewerkschafter Bernhard Heinzle gegenüber den VN. Wegen dem guten wirtschaftlichen Background der Märkte könne man davon ausgehen, dass sie auch weiterhin bestehen bleiben.

Laut Insidern soll der endgültige Abschluss des Deals im Oktober erfolgen. Erst danach soll die Öffentlichkeit informiert werden. Hintergrund der Geheimniskrämerei seien unter anderem die Komplexität der Transaktion und verschachtelte Konstruktionen, teilweise seien die Baumärkte nur Superädifikat, stünden also auf fremden Grundstücken.

Hoffnung durch Konkurrenz

Für jene rund 30 Märkte und deren Mitarbeiter, die Obi nicht fortführen will, soll es aber noch „berechtigte Hoffnung“ geben. Laut Berichten haben die Mitbewerber Bauhaus und Hornbach Interesse. Hornbach-Sprecher Florian Preuß dämpft jedoch die Erwartungen. Auch in Deutschland habe Hornbach nach der Pleite von Praktiker und Max Bahr nur sechs Filialen übernommen. Man wolle zwar wachsen, aber nicht um jeden Preis und nur an „erstklassigen Standorten“, sagt der Unternehmenssprecher.

Obi gehört mehrheitlich zum deutschen Handelskonzern Tengelmann und betreibt am Heimatmarkt Deutschland 353 Märkte, europaweit sind es über 500 Standorte. Obi erzielte im Jahr 2014 einen Umsatz von rund 6,7 Milliarden Euro. bauMax, fast 40 Jahre im Besitz der Gründerfamilie Essl, hatte sich ab 1992 bei der Expansion in Osteuropa überhoben. 2013 lag der Verlust bei 189 Millionen Euro.