„Gibt noch den ein oder anderen weißen Fleck“

McDonald’s-Geschäft läuft gut, Potenzial für weitere Restaurants in Vorarlberg.
Rankweil. Andreas Schmidlechner (50) ist zufrieden. Zum einen konnte der Managing Director von McDonald’s Österreich im vergangenen Jahr den Umsatz auf 562 Millionen Euro steigern und 158 Millionen Gäste in den Restaurants begrüßen. Zum anderen ist er anlässlich seines Vorarlberg-Besuchs in dem Restaurant, „das alles drin hat, was wir uns vorstellen“. In Rankweil bei Franchisenehmer Loek Versluis.
Die Produkt- und Serviceinnovationen, die in ganz Österreich gerade Einzug halten, hat Versluis hier bereits umgesetzt. Neben dem neuen Design oder dem McCafé sind es vor allem die neuen Selbstbedienungsterminals. Dank diesen werden die gewünschten Speisen in der Küche erst auf Bestellung zubereitet. Zudem gibt es die Möglichkeit, Produkte nach seinem Geschmack zu variieren. Für Schmidlechner ist es „ein Vorzeigerestaurant“, und Versluis selbst, der noch weitere McDonald’s-Filialen in Dornbirn, Hohenems und Bürs mit insgesamt 280 Mitarbeitern betreibt, „ein Gastgeber, der sein Geschäft lebt und von dem man viel lernen kann“. Sowieso funktioniere das neue Servicesystem in Vorarlberg weitaus am besten.
Burger braten ist zu wenig
McDonald’s, 1977 bei der Einführung in Österreich noch als amerikanisch fremd angesehen, sei heute in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Dabei sei simples „Burger braten“ heute aber zu wenig, um wirtschaftlich erfolgreich zu bleiben. Zwar seien tolle Burger die DNA des Unternehmens, aber die Vorlieben der Kunden entwickeln sich weiter. Und so finden sich heute verschiedene vegetarische wie glutenfreie Produkte auf der Speisekarte. „Wir sind innovationsgetrieben“, sagt Schmidlechner, der auch eine simple Erklärung dafür hat, wieso Österreich im weltweiten McDonald’s-Reich wirtschaftlich vergleichsweise gut da steht. „Bevor wir etwas Neues einführen, diskutieren wir lieber mit unseren Franchise-Nehmern ein halbes Jahr lang. Denn wenn sie nicht daran glauben, kann es nicht funktionieren.“ Spielräume habe man auch in einem globalen Konzern. So ist 60 Prozent des Angebotes weltweit zwar ident, 40 Prozent könne jedes Land jedoch selbst entscheiden und gestalten.
Wachstum kommt bei McDonald’s nicht nur aus den drei bis vier neuen Standorten jedes Jahr, sondern auch aus bestehender Fläche. Durch neue Produkte beispielsweise, die dann wiederum neue Kundengruppen anziehen. „Bei der Einführung der glutenfreien Produkte haben wir Dankesbriefe von Allergikern bekommen“, erzählt Loek Versluis. Viele hätten zuvor ihr Brot selbst ins Restaurant mitgebracht. Ein Kerngeschäft werde dies zwar nicht, eher eine „Portfolioerweiterung an den Flanken“, so der Österreich-Chef, der nach eigenen Angaben rund zehn Mal die Woche bei McDonald’s isst, und der sich für das laufende Jahr sehr optimistisch zeigt. Zahlen dürfe er keine nennen, aber bislang sei er „glücklich“ mit dem Geschäftsverlauf.
Hohe Grundstückspreise
Ob es in Vorarlberg bald einen Zustellservice geben wird, ist noch nicht klar. In Wien wird dieser seit über einem Jahr getestet. Ob das in Vorarlberg auch funktionieren würde? „Wenn, dann im verdichteten Bereich“, sagt Schmidlechner. Dazu kommt, dass jede neue McDonald’s-Idee skalierbar, also auf alle Bundesländer ausweitbar, sein muss. Dafür gebe es in Vorarlberg noch „den ein oder anderen weißen Fleck“ auf der Restaurant-Landkarte. Konkrete Pläne gibt er derweil nicht. Denn die Suche sei aufgrund der hohen Bodenpreise nicht gerade einfach.