Widerstand gegen Schelling-Vorstoß
Schellings Eintreten für ein Bonus-Malus-System bei der Beschäftigung Älterer bleibt nicht widerspruchslos.
Wien, Schwarzach. (VN-sca) Finanzminister Hans Jörg Schelling (61) drängt auf die Einführung des Bonus-Malus-Systems für Betriebe bei der Beschäftigung älterer Arbeitnehmer und erhielt dafür Applaus von AK-Präsident Hubert Hämmerle (54), der die jahrelange Forderung der Arbeiterkammer bestätigt sieht. Doch es gibt auch vehementen Widerstand gegen die Regelung. Wirtschaftskammervizepräsident Eduard Fischer (57): „Betriebe mit einer Pönale belegen zu wollen, die nach Ansicht der Gewerkschaft und Politik zu wenige ältere Mitarbeiter beschäftigen, geht an den realen Gegebenheiten völlig vorbei. Grund für die Misere sind die ständig steigenden Lohnkosten und u. a. das Senioritätsprinzip. Dieses staatlich verordnete „Beschäftigungs-Verhinderungs-Programm“ wirkt sich gerade bei älteren Arbeitnehmern gravierend aus.“ Ins gleich Horn stößt Neos-Nationalrat Gerald Loacker (41): „Ein Bonus-Malus stellt eine direkte Strafzahlung dar und führt dazu, dass für Unternehmen, die ihre Personalbesetzung frei gestalten, die Lohnnebenkosten weiter ansteigen.“ Loacker ist auch davon überzeugt, dass gerade die wirtschaftliche Entwicklung von KMU im ländlichen Raum durch ein solches System eingeschränkt wird.