Tricksereien 2012 bekannt
Die EU-Kommission wurde 2012 über illegale Softwaremanipulationen durch Autohersteller informiert.
Wolfsburg, Brüssel. (VN) Der Manager eines Autozulieferers hat einen früheren EU-Kommissar bereits im Jahr 2012 per Brief über illegale Softwaremanipulationen informiert, berichtet die „Wirtschaftswoche“. Der frühere EU-Kommissar Antonio Tajani wurde im Juli 2012 von einem Manager eines Autozulieferers darüber informiert, dass Autohersteller in der EU mit Softwareprogrammen die Emissionen von Stickoxiden (NOx) und Kohlendioxid (CO2) bei Zulassungstests illegal manipulieren. Bei einem persönlichen Treffen des Managers mit Tajani in einem Straßburger Büro der EU-Kommission teilte dies der Manager dem damaligen EU-Kommissar mit. Die eingesetzte Software erkenne automatisch, wenn sich ein Auto im Zulassungstest befinde und manipuliere dann die Emissionswerte, erklärte der Manager. Wenn die Kommission gegen diese raffinierten Betrügereien nicht vorginge, so diskreditiere das die gesamten Bemühungen der EU, den Straßenverkehr weniger umwelt- und gesundheitsschädlich zu machen. Er beschrieb zudem in einem Brief exakt die Methode, die VW angewandt hat, um die Abgaswerte zu manipulieren.
Tajani schrieb als Reaktion auf das Treffen einen Brief an die Verkehrsminister der EU-Mitgliedstaaten. Ihm sei klar geworden, dass die Marktüberwachung im Bereich der Autoindustrie verbessert werden müsse und beließ es bei dieser allgemeinen Darstellung. Den möglichen Betrug bei Zulassungsverfahren erwähnte er nicht.