„Der Laden läuft – auch ohne mich“

Markt / 27.11.2015 • 21:48 Uhr
 Das Angebot von Mary Rose ist breit aufgestellt und wird von
 Das Angebot von Mary Rose ist breit aufgestellt und wird von “starken und taffen” Frauen den Kunden offeriert.

Stefan Grabher kann sich auf sein Team voll und ganz verlassen.

Dornbirn. (cro) Das Einzelhandelsgeschäft Mary Rose entstand aus der Idee heraus, dem Großhandel einen Schauraum anbieten zu können. „Einen lebenden Schauraum“, betont Stefan Grabher. Doch darüber muss sich der Unternehmer keine Gedanken machen, denn der Laden ist für die Kunden nicht mehr wegzudenken. Geschätzt werden dabei nicht nur die große Auswahl, sondern auch die zwei unterschiedlichen Labels. Während Mary Rose die gehobenen Ansprüche erfüllt gibt es im günstigeren Segment das Label Mary’s, das jung und trendig ist. Stefan Grabher spricht daher ein breites Publikum an.

Konkurrenz belebt

Kein Wunder also, dass im Jahr etwa 500.000 Teile den Besitzer wechseln. „Das ist sehr viel“, weiß der Geschäftsmann, dass gerade in Vorarlberg ausgesprochen viel Wert aufs Wohnen und Einrichten gelegt wird. „Außerdem“, verrät er, „ticken die Frauen im Ländle anders.“ Sie seien viel selbstbewusster und treffen ihre Kaufentscheidungen auch ohne Ehemann an der Seite, während er anderswo immer wieder zu hören kriegt: „Ich frage zuerst meinen Mann und komme dann nochmal.“

Auch sei deutlich zu spüren, dass die Vorarlberger mehr Geld zur Verfügung haben und auch bereit sind, es auszugeben. So liegt der durchschnittliche Umsatz bei etwa 70 Euro pro Person. Wobei dieser Betrag im Laufe der Jahrzehnte gestiegen sei. „Allerdings wird das Geld strategisch anders ausgegeben“, bemerkt Grabher. „Das heißt, es wird bewusst mehr für Investitionsgüter wie Daunendecken etc. ausgegeben und weniger für Dekorationsartikel.“ Für Grabher gilt: Konkurrenz belebt das Geschäftsleben. Je mehr Geschäfte es im Heimtextilien-Bereich in Dornbirn gibt, desto eher kommen die Kunden, ist er überzeugt. „Das ganze bekommt dann eine Art Sogwirkung“, argumentiert der Unternehmer, der im Land 25 Mitarbeiter beschäftigt.

Hauptsächlich Frauen

Apropos Mitarbeiter: Auch hier verfolgt Grabher einen eigenen Ansatz. „Ich vergleiche mein Team immer mit einer Fußballmannschaft. Es ist nichts für ewig.“ Der Geschäftsmann will damit zum Ausdruck bringen, dass neue Mitarbeiter auch immer einen frischen Wind mitbringen. Dennoch ist er stolz auf sein langjähriges und eingeschworenes Team, das sich vor allem aus Frauen zusammensetzt. „Alle zusammen starke und taffe Frauen“, lobt er ihr Engagement. Das ist auch der Grund, warum er es sich erlauben kann, vier Monate im Jahr auf Reisen zu gehen. „Ich kann mich nämlich voll und ganz darauf verlassen, dass der Laden in dieser Zeit trotzdem läuft.“

Auch Ehefrau Andrea Grabher-Rhomberg ist Teil des Teams. Sie verantwortet den Produktauftritt und die Werbegestaltung. Grabher selbst organisiert zusammen mit Geschäftspartner Günter Haid den Großhandel.