Nächste Hochzeit: Walgau-Raibas und Frastanz-Satteins verschmelzen

Bei Raiffeisen in Vorarlberg nimmt der Konzentrationsprozess seinen Lauf: Genossenschafter entscheiden.
Frastanz. (VN-sca) Dornbirn und Lustenau haben es getan, Bludenz und das Montafon ebenfalls und auch am Kummenberg sucht man das Glück gemeinsam. Anfang November folgten dann auch Rankweil und Feldkirch und kündigten ihre Liason an. Nun also Frastanz-Satteins und Walgau-Großwalsertal. Die Rede ist von den Raiffeisen-Genossenschaften im Land, die zusammenrücken und sich so gegen künftige Stürme in der Bankenlandschaft wappnen wollen.
Kooperation bereits jetzt
Noch sind die Raiffeisenbanken Frastanz-Satteins und Walgau-Großwalsertal eigenständig. In einem ersten Schritt beschlossen nun die Vorstände und die Aufsichtsräte den Zusammenschluss. Aber ob es tatsächlich zu einer Ehe der beiden Genossenschaften kommt, das entscheiden die Mitglieder im Rahmen der jeweiligen Generalversammlungen, die im April 2016 stattfinden. Die Banken kennen sich schon besser: seit einigen Jahren kooperieren sie in den Bereichen Zahlungsverkehr, Marketing und Hausmeisterdiensten sowie bei den Botengängen. Nun möchten die beiden gesunden Banken per Mitte 2017 zur „Raiffeisenbank im Walgau“ zusammenwachsen. „Eine größere Bankeneinheit verfügt über mehr Ressourcen und Möglichkeiten. Auch die Zukunftsfähigkeit und das Wachstumspozential würden sich verbessern“, malt Michael Gager, Vorstandsmitglied der Raiffeisenbank Frastanz-Satteins eine rosarote Zukunft. Klaus Kessler, Vorstand der Raiba Walgau-Großwalsertal doppelt nach: „Mit dem Zusammenschluss würden wir eine Bank schaffen, die die Wertschöpfung der Region noch mehr steigert und Arbeitsplätze sowie Nahversorgung sichert.“ Und Markus Prünster, Vorstandsmitglied der Raiffeisenbank Frastanz-Satteins betont die gute Bonität der beiden Raiffeisenkassen: „Beide Banken sind heute bestens aufgestellt, die Eigenkapitalquote liegt bei 14,65 Prozent. Ein Zusammenschluss zweier starker Partner macht in der heutigen Bankenlandschaft großen Sinn.“
Personalia geklärt
Stimmen die Mitglieder für einen Zusammenschluss, würde die Verschmelzung Mitte 2017, rückwirkend per 31.12.2016 in Kraft treten. Geplant ist, dass sich der Vorstand der neuen Bank aus den bisherigen Mitgliedern Christian Fiel, Klaus Kessler und Markus Prünster zusammensetzt. Michael Gager bliebe als Prokurist für Frastanz verantwortlich.
Kennzahlen
Raiffeisenbank Frastanz-Satteins
» Mitarbeiter: 31
» Bankstellen: Frastanz, Satteins, Schnifis
» Kunden: 8700
» Mitglieder: 2785
» Bilanzsumme 2014: 188 Mill. Euro
» Eigenkapital: 14,4 Millionen Euro
» Eigenkapitalquote: 14,8%
Raiffeisen Walgau-Großwalsertal
» Mitarbeiter: 67
» Blons, Ludesch, Nenzing, Raggal, Schlins, Sonntag, Thüringen
» Kunden: 16.120
» Mitglieder: 6.360
» Bilanzsumme 2014: 477 Mill. Euro
» Eigenkapital: 35 Millionen Euro
» Eigenkapitalquote: 14,5 %
Neu: „Raiffeisenbank im Walgau“
» Mitarbeiter: 98
» Bankstellen: 10
» Kunden: 24.820
» Mitglieder: 9.145
» Bilanzsumme 2014: 665 Millionen Euro
» Eigenkapital: 49,4 Millionen Euro
» Eigenkapitalquote: 14,65 %