Mit Geld und Strafzins gegen die Mini-Inflation
EZB-Entscheid: Leitzins bleibt auf Rekordtief, höherer Strafzins für Bankeinlagen.
Frankfurt. (VN) Die EZB hat ihre umstrittene Geldschwemme für das Finanzsystem noch einmal ausgeweitet. Die Währungshüter wollen nun auch Anleihen von Kommunen und Regionen erwerben. Zudem sollen die monatlichen Anleihenkäufe von rund 60 Mrd. Euro bis mindestens März 2017 verlängert werden. Auf die Banken im Euroraum kommen zudem höhere Strafzinsen zu, wenn sie überschüssige Gelder bei der Zentralbank parken. Die EZB setzte den sogenannten Einlagensatz von bisher minus 0,2 auf minus 0,3 Prozent. Den Leitzins für die Versorgung der Kreditinstitute mit Zentralbankgeld beließen die Währungshüter hingegen bei 0,05 Prozent.
Die Reaktionen fallen unterschiedlich aus. Während Ifo-Präsident Hans-Werner Sinn die Krisenpolitik als “übertrieben” rügt, ist die weitere Lockerung der Geldpolitik für WKÖ-Präsident Christoph Leitl “eine richtige Antwort auf die schwierigen Rahmenbedingungen”.