Bank Austria darf Filialen behalten

Verkauf ist zwar vom Tisch, aber Bank Austria muss Filialnetz ausdünnen.
Wien. Ein Verkauf der knapp 200 inländischen Privatkundenfilialen der Bank Austria ist vom Tisch. Die Wahl fiel statt dessen auf eine drastische Reduktion des Filialnetzes. Die italienische Bankmutter UniCredit erwartet nun substanzielle Kostensparschritte. Auch die Pensionslasten der Bank Austria sollen sinken.
Künftige Bankpensionisten werden ab 2016 ins staatliche Pensionsversicherungssystem überführt. In die Rechte bestehender Pensionisten wird aber nicht eingegriffen.
In Wien und Mailand sind am Montag die Richtungsentscheidungen für die Bank Austria in Österreich gefallen. Die Bank muss den Rotstift ansetzen. Ziel: Bis 2018 müssen die Kosten um rund 300 Mio. Euro unter dem Stand von Ende 2014 liegen, wie UniCredit am Abend schrieb.
Das Schicksal der Belegschaft im inländischen Privatkundengeschäft war wochenlang offen, seit UniCredit diese verlustträchtige österreichische Sparte öffentlich ins Schaufenster gestellt hatte.
Anfang November hieß es: Verkauf oder drastische Reduktion. In der Belegschaftsvertretung wollte man einen Verkauf nach Kräften verhindern, auch Streiks standen für den Fall schon im Raum.
Im Privatkundengeschäft der Bank geht es um rund 2500 Vertriebs- und Schaltermitarbeiter. Mit zusammenhängenden Diensten sind es mehr als 3000 Menschen. Wie viele Stellen jetzt abgebaut werden und wie viele Filialen zusperren, war vorerst nicht zu erfahren. UniCredit hat jedoch deutlich gemacht, dass bis 2018 die Lohnkosten und die Zahl der Mitarbeiter sinken müssen, Einsparungen werden auch bei den IT-Kosten erwartet.