Ein paar Häkchen sind gesetzt

Vorarlberger Bautage: Bautechnikverordnung kommt im Juni, Normen werden durchforstet.
Lech. (VN-reh) Peter Keckeis ist seit Sommer neuer Bau-Innungsmeister für Vorarlberg. Mit dem Amt hat er auch die Aufgabe übernommen, für die Anliegen der Bauwirtschaft einzutreten. Und da gibt es einige. Denn obwohl die Auftragslage derzeit sehr gut ist, heißt der Gegner der Baufirmen Bürokratie. Sie lähmt die Betriebe, belastet die Konten der Bauherren und soll deshalb eingedämmt werden. Darüber wurde anlässlich der 45. Vorarlberger Bautage, bei denen sich derzeit Branchenkollegen aus ganz Österreich versammeln, mit Landesstatthalter Karlheinz Rüdisser diskutiert. Neben dem Bürokratieabbau fordert die Bauinnung deutlich schnellere Bauverfahren sowie ein Umdenken hin zu verdichtetem Bauen, um den steigenden Grundstückspreisen entgegenzuwirken. Bezüglich der Baunutzungszahl werde Rüdisser Gespräche mit den Gemeinden führen, versprach er vor den versammelten Bauunternehmern. Denn die Baunutzungszahl liegt in deren Ermessen. Es sei positiv, dass der Landesstatthalter dieses Problem erkannt habe, so Innungsmeister Peter Keckeis im VN-Gespräch. Genauso müsse es bei der Nachverdichtung von Ein- und Mehrfamilienhäusern vernünftige Ausnahmen geben.
Verbesserungen ab 1. Juni
Erfreulich, wenn auch verspätet: Die schon seit Langem geplante und auf Vorarlberger Verhältnisse zugeschnittene Bautechnikverordnung soll nun spätestens am 1. Juni in Kraft treten. Hier gebe es laut Keckeis viele Verbesserungen hinsichtlich Fluchtwegen, Stiegenhäusern, Liften und Stellplätzen. Zur Beseitigung der Normenflut wurde indes bei Austrian Standards ein Dialogforum eingerichtet, das am 19. Jänner erstmals tagt und in Arbeitsgruppen über 600 Baunormen durchforsten wird.
Positiv bewertet der Innungsmeister den geplanten Bau von 150 zusätzlichen Wohnungen mit geringerem Standard. Diese sollen zusätzlich zum Wohnbauprogramm im gemeinnützigen Bereich mit 500 Wohnungen realisiert werden. Bei der geplanten Änderung des Mietrechts, das für Vorarlberg eine Bedrohung des privaten Mietwohnungsmarktes bedeute, habe Landesstatthalter Rüdisser versprochen, sich der Sache anzunehmen. Denn Vorarlberg sei hier nicht vergleichbar mit anderen Bundesländern.