WEF: Zustand der Welt verbessern

Die Welt sei gefährdeter denn je, sagen Wirtschaftsexperten. Große Aufgabe für die WEF-Teilnehmer.
Davos. (VN) Das 46. World Economic Forum in Davos, das, so die Zielsetzung, helfen soll, den Zustand der Welt zu verbessern, wirft seinen Schatten voraus. Es findet vom 20. bis 24. Jänner statt. Mehr als 2500 Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft, Zivilgesellschaft, Wissenschaft, Kunst und Medien treffen sich vom 20. bis 24. Jänner im Graubündner Tourismusort und werden dabei wohl auch über die Studie der Hilfsorganisation Oxfam zur Vermögensverteilung auf der Welt diskutieren, die im Vorfeld der Tagung veröffentlicht wurde.
Die 62 reichsten Menschen der Erde besitzen laut dieser Studie, die sich auf Analysen des „Wealth Reports 2015“ der Schweizer Großbank Credit Suisse bezieht, genauso viel wie die gesamte ärmere Hälfte der Weltbevölkerung. Vor einem Jahr habe dies noch dem Vermögen der 80 Reichsten entsprochen.
Die soziale Ungleichheit nehme zu, beklagt Oxfam und nennt als eine der Ursachen die unzureichende Besteuerung großer Vermögen und Kapitalgewinne sowie die anhaltende Verschiebung von Profiten in Steueroasen. „Das reichste Prozent der Weltbevölkerung verfügt über mehr Vermögen als der Rest der Welt zusammen“, heißt es unter Bezug auf den „Wealth Report 2015“ der Credit Suisse. Mit anderen Worten: Rund 70 Millionen Superreiche besitzen demnach mehr als die übrigen rund sieben Milliarden Menschen auf der Erde.
Das Vermögen der 62 Reichsten – unter ihnen 53 Männer – sei allein in den letzten fünf Jahren um 44 Prozent auf 1,76 Billionen Dollar (1,61 Billionen Euro) gewachsen. Zugleich habe sich das Gesamtvermögen der ärmeren Hälfte der Weltbevölkerung um rund eine Billion US-Dollar verringert. Das ist ein Rückgang um 41 Prozent, obwohl im selben Zeitraum die Weltbevölkerung um 400 Millionen Menschen gewachsen ist.
Beim Wirtschaftsforum, das auch in Vorarlberg umfangreiche Maßnahmen zum Schutz des Luftraums notwendig gemacht hat, werden heuer 40 Regierungschefs erwartet. Zu diskutieren gibt es genug: Die globale Stabilität ist nach Einschätzung von führenden Wirtschaftsexperten so gefährdet wie lange nicht. Die Risiken sind umweltbezogen, gesellschaftlich, wirtschaftlich, politisch und technologisch in allen Bereichen gestiegen, wie aus dem am Donnerstag in London veröffentlichten Welt-Risiko-Bericht des Weltwirtschaftsforums hervorgeht. Als wahrscheinlichstes Risiko in diesem Jahr sehen die knapp 750 für die Studie befragten Wissenschaftler und Manager den weiteren Flüchtlingszustrom.