Am Flughafen Wolfurt herrscht reger Betrieb

Wolfurt. Der bekannteste Geheimagent der Welt, James Bond, machte es möglich. Er und die Bösewichte landeten 2010 am Flughafen Bregenz und kämpften anschließend auf der Seebühne um die Weltherrschaft. Sie waren die bisher einzigen Passagiere, denn im internationalen Reiseverkehr ist „BRE“ nicht zu finden. Dafür findet sich das Kürzel „HOH“ – für den Flugplatz Hohenems, und um die Verwirrung perfekt zu machen: Der Flughafen „HOH“ ist in Wolfurt. Unauffällig und ohne erkennbare Flugbewegungen.

55.000 Frachten in alle Welt

„HOH“ ist ein von der International Air Transport Association (IATA) anerkannter Flughafen mit dem dazugehörenden Code. Passagiere wurden aber noch nie abgefertigt, dafür rund 55.000 große und kleine Frachten jährlich, monatlich sind das rund 1000 Tonnen Luftfracht für 400 Destinationen weltweit. 122 Personen, mehr als am Flughafen Altenrhein beschäftigt sind, arbeiten am Airterminal Wolfurt des Spediteurs Gebrüder Weiss. Die Fläche des Airports beträgt 3400 Quadratmeter. Besonders am Abend nimmt die Hektik zu, denn dann werden die Lieferungen, von der Baggerschaufel bis zur Bohrmaschine, aber auch Gefahrengut und schon mal lebende Tiere, zusammengestellt, in Container verladen, auf Flugpaletten geladen und zu den Flughäfen transportiert. Im Airport Terminal Wolfurt werden dann Flüge gecheckt, die Waren zusammengestellt und durchleuchtet.

Umladen am Airport gibt es nicht mehr, ein großer Vorteil für die Kunden, die sonst noch einen Agenten am jeweiligen Flughafen beschäftigen müssten. „Das kostet zusätzlich Zeit und Geld“, so der Wolfurter Flughafen-Chef Michael Kramer. Mit dem Einchecken am Flughafen Wolfurt kommt die Ware, so wie sie im Airterminal gepackt wird, ins Flugzeug. Natürlich wird sie wie an „echten“ Airports auch von externem Securitypersonal, und mit dem zuständigen Innenministerium koordiniert, durchleuchtet. Wenn das Stückgut und die großen Lieferungen dann auf Reise gehen – die Strecke zum Abflughafen wird auf der Straße zurückgelegt – gilt die gesamte Strecke als Flug, ist so versichert und wird an den Airports als solche behandelt.

Den Flughafen des Logistikers Gebrüder Weiss gibt es seit 25 Jahren. In der ersten Zeit firmierte er unter dem Kürzel „QLX“ für Lauterach, seit dem Umzug als „HOH“. Der Service erfreue sich bei den Kunden aus der Exportwirtschaft übrigens stetig steigender Beliebtheit, stellt Kramer fest. Und für dringende Lieferungen ist der 24/7-Service besonders wichtig, denn z. B. Ersatzteile müssen schnell geliefert werden.