Von einer Trendwende noch sehr weit entfernt

Markt / 01.02.2016 • 22:27 Uhr
Von einer Trendwende noch sehr weit entfernt

Die Arbeitslosigkeit in Vorarlberg ging im Jänner leicht zurück. Probleme für Ältere bleiben aber.

Bregenz. (VN-reh) Die Arbeitslosigkeit ist in Vorarlberg im Jänner nicht weiter angestiegen. Insgesamt waren 13.273 Menschen auf der Suche nach einem neuen Arbeitsplatz, um 47 (-0,4 Prozent) weniger als im Jänner des Vorjahrs. Diese leicht günstigere Entwicklung soll aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass es bis zu einer richtigen Trendumkehr noch ein weiter Weg ist. Und das, obwohl das AMS allein im Jänner 2004 neue Stellenangebote akquiriert hat und aktuell mehr Jobangebote zur Verfügung stehen als vor einem Jahr. Aber alle vorliegenden Prognosen für das Jahr 2016 gehen davon aus, dass die Zahl der Jobsuchenden im Land noch einmal ansteigen wird. Denn immer mehr Arbeitssuchende drängen auf den Arbeitsmarkt, und auch der Zugang zu den Frühpensionen wurde deutlich erschwert. Dazu kommt noch ein nicht ganz unwesentlicher Faktor, der gegen eine Trendwende spricht: Das Wirtschaftswachstum ist nach wie vor zu niedrig, um der Arbeitslosigkeit Paroli bieten zu können.

Insgesamt wird heuer ein Anstieg der Arbeitslosigkeit um bis zu 500 Personen erwartet. Aktuell sind bei den Geschäftsstellen des Vorarlberger Arbeitsmarktservice 10.748 Personen arbeitslos vorgemerkt, weitere 2525 nehmen an Schulungsprogrammen teil. Am stärksten von Arbeitslosigkeit betroffen waren im Jänner Beschäftigte in Reinigungs-, Gesundheits-, Lehr- und Kulturberufen. Rückgänge gab es indes am Bau, im Bereich Metall und Elektro und auffallend stark in den Büroberufen.

Österreichweit hat die Zahl der Jobsuchenden um knapp vier Prozent auf nun 490.246 zugenommen. Zwar ist auch hier der Anstieg etwas gebremst, aber Sozialminister Alois Stöger will aus denselben Gründen noch nicht von einer Trendumkehr sprechen. Er sieht die Arbeitslosigkeit auch noch mittelfristig als zentrale Herausforderung für die Politik.

Gesundheit als Handicap

Es bleiben indes die altbekannten Sorgenkinder. Bei den über 55-jährigen Arbeitslosen ist nach wie vor keine Entspannung in Sicht. Die Zahl der Jobsuchenden stieg wieder um über zehn Prozent an. Hier sind es aber nicht nur die erschwerten Einstiegsbedingungen in die Frühpension, die ihre Wirkung zeigen. Genauso sind es oft gesundheitliche Einschränkungen, die den Weg zurück ins Arbeitsleben erschweren. Immerhin liegt der Anteil der arbeitslos vorgemerkten Personen mit gesundheitlichen Vermittlungshandicaps in dieser Altersgruppe bei fast 44 Prozent. Im Vergleich: Vor sechs Jahren lag er noch bei rund 26 Prozent.