Vom Staatskoloss zum Leader

Beispiel voestalpine: Innovationsbereitschaft ist die Königsdisziplin eines erfolgreichen Unternehmens.
Lustenau. (ha) Die Geschichte der voestalpine klingt wie ein Märchen: Nach Milliardenverlusten, die der ehemaliger Staatsbetrieb seinerzeit eingefahren hatte, geht es längst wieder steil bergauf. Der Grund für den florierenden Geschäftsgang des inzwischen börsennotierten Unternehmens ist vor allem der Wille des Managements und der Belegschaft, mit Neuentwicklungen ganz vorne in der Branche mitzumischen.
Was Innovation für ein Unternehmen bedeutet, erfuhren die Besucherinnen und Besucher der Veranstaltungsreihe innovationnight von zwei Managern der Extraklasse, die es wissen müssen. Dipl.-Ing. Dr. Peter Schwab, Mitglied des voestalpine-Vorstandes, und Dipl.-Ing. Dr. Stefan Punz, verantwortlich für den Fachbereich Innovationsmanagement, sind sich einig: Nur wer Hürden als Herausforderungen sieht und sie überwindet, hat Erfolg. Nach diesem Prinzip wird im stahlbasierten Technologie- und Industriegüterkonzern seit Jahren vorgegangen.
„Vorne ist immer Platz“
Schwab ermuntert innovative Unternehmer, nie aufzugeben, auch wenn Innovation oft Knochenarbeit bedeutet und nicht selten einem Hindernislauf ähnelt. Wer an die Spitze kommen will, sollte wissen, dass vorne immer Platz ist, auch wenn der Weg steinig werden kann. Denn die einzige Chance, die erste Geige im Orchester der Konkurrenten zu spielen, ist die Innovationsführerschaft, weiß Schwab aus langjähriger Erfahrung. Die neuesten Zahlen belegen übrigens den Erfolg des Paradeunternehmens: Weltweit beschäftigt voestalpine in mehr als 50 Ländern 47.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, im Geschäftsjahr 2014/15 wurde ein Umsatz von 11,2 Milliarden Euro erzielt.
Richtiges Timing
Dass der ehemalige Staatskoloss zum Branchenleader geworden ist, ist auch auf das Gespür des Managements zurückzuführen, den richtigen Zeitpunkt zu finden, um ein neues Produkt auf den Markt zu bringen, rät Punz allen Unternehmern, auf das richtige Timing zu achten: „Zu spät zu sein, ist der sichere Tod einer Innovation.“ Neues zu entwickeln ist seiner Meinung nach die Königsdisziplin jeden Unternehmens. Aufpassen müsse man allerdings beim Umgang mit dem Know-how: „Es gilt, das eigene Wissen zu schützen. Wissen zu verschenken, ist nicht Sache des Innovationsführers.“ Über Mangel an gut ausgebildeten Fachkräften können sich innovative Firmen nicht beklagen, freut sich Schwab über großes Interesse an einem Arbeitsplatz im Unternehmen: „Gute Leute bekommt man, wenn der unternehmerische Erfolg da ist.“ Deshalb wundert er sich nicht, dass bei voestalpine die Bewerber für ausgeschriebene Stellen Schlange stehen.






